Dictionary of Arguments

Philosophical and Scientific Issues in Dispute
 

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Cross-author Glossary


The names at the end don’t indicate the author but the source. The author is indicated by the name on top e.g.
Concept x/Author1VsAuthor2/Putnam:….

I 373
Horwich

Up until now all texts in this file (AnaLytic Philosophy) are in German. The new projects will be carried on in English.



A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X / Y  Z 

 

U

 

 

Überp    Übers    Überz     Umf      Umst     Umwe    Unab    Unb      Une     Unf    Ung      Uni    Unmö    Uns     Unt      Ununt        

 

Unv      Urm    Urs      Urt      Urz

 

 

 

 

 

Übel 1. Ordnung/Stegmüller: Leid, Schmerz, Krankheit,

             Werte 1. Ordnung: Freude, Glück

             Werte 2. Ordnung: moralische Werte, Reaktionen auf Übel 1. Ordnung. : Mitleid, Hilfeleistung, Güte, Heroismus.

             Der Theismus muss dann die These vertreten, dass Übel 1. Ordnung befriedigend durch Werte 2. Ordnung erklärt und gerechtfertigt werden. IV 468

                                                                                                        Stegmüller

 

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über/about/aboutness/Lewis: eine Proposition ist über einen Gegenstand,  dann und nur dann, wenn sie in beiden oder keiner von irgend zwei MöWe gilt, die perfekt übereinstimmen im Hinblick auf diesen Gegenstand. DF.

             Umgekehrt: genausogut. zwei MöWe stimmen völlig überein in  Bezug auf einen Gegenstand, dann und nur dann, wenn jede Proposition über diesen Gegenstand in beiden Welten gilt oder in keiner.

             DF Umkehrung: Die Definition von "über" ist die Umkehrung der Def. von "Übereinstimmung".

             Bsp wenn sich zwei Welten Atom für Atom und in allen Ereignissen bis heute morgen (vor dem Münzwurf) gleichen, kann eine Proposition, die die beiden unterscheidet, nicht ausschließlich über Dinge sein, in denen kein Unterschied besteht. Er kann nicht nur darüber sein, was vor dem Wurf geschehen ist.

             Und das ist auch so, wenn seine sprachliche Form keine ausdrückliche Erwähnung späterer Zeit macht! Es muss wenigstens Information über spätere Zeit in den Prädikaten versteckt sein: Bsp "Fred wurde 11:58 tödlich verwundet".

             über/Lewis: ich bezweifle, dass es einen völlig zirkelfreien Test für "aboutness" geben kann, der nicht auf die gebrauchte Sprache bezug nimmt.

             Daher sollten wir entweder "über" als undefinierten Grundbegriff nehmen oder entsprechend "perfekte Übereinstimmung im Hinblick auf". V 93

                                                                                                                     Lewis

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wesentliche Überdeckung/Carnap: ÜD entsprechen zwei ÄK zwei einander teilweise überdeckenden Qualitätskugeln, die dann notwendig demselben Sinnesgebiet angehören,  so zeigen sie auch selbst eine entsprechende Überdeckung.

 

zufällige Überdeckung/Carnap: entsprechen die ÄK dagegen zwei einander ausschließenden QK, so können sie trotzdem Elementarerlebnisse gemeinsam haben, sogar zwischen zwei ÄK verschiedener Sinnesgebiete.

             Die Überdeckungen können auch als Zerschneidung aufgefasst werden. VI 113

 

                                                                                                                     Carnap

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Überdetermination

 

Überdetermination /Überbestimmtheit/Meixner: ersteigenschaftlich überbestimmt:: wenn von mindestens einer Individueneigenschaft f in einem gewissen Sinn behauptet werden kann:

              x hat f und hat nicht‑f.

             Prima‑facie‑Bsp: "der Mann, der wusste, dass er nichts weiß", "das runde Quadrat": es gibt hier kein Individuum, weder ein aktuales noch ein nicht‑aktuales, weil diese Kennzeichnungen gar nichts Mögliches benennen können. (> Aktualität).  I 56

                                                                                                                     Meixner

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Methode der Übereinstimmung/Mill: A‑Stichprobe, „experimentelle Gruppe“

             I 129

             Das ist eine Auswahl von Individuen aus einem Bereich, für den gerade die Eigenschaft A gilt und nicht eine beliebige Eigenschaft, Bsp „Alle Raben sind schwarz“ soll nicht mit Nägeln, Blumen, und Gorillas verglichen werden.  I 128

             >Methode des Unterschieds

                                                                                                                     Schurz

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überführbar/Hilbert/Berka: in eine andere heißt eine Formel wenn die Äquivalenz der beiden ableitbar ist. I 112

                                                                                                                     Berka

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überlappen/Simons:  a ° b :(Ex)(x < a u x < b). a und b überlappen sich, wenn etwas Teil von beiden ist. II 171

                                                                                                                     Chisholm

 

Überlappen/Ereignis/Lewis/Schwarz: ein tatsächliches Ereignis A überlappt ein tatsächliches Ereignis B gdw. es tatsächliche Ereignisse A’ und B’ C gibt, so dass A’ < A, B’ < B und jedes Element von A’ U B’ eine Teilregion e C hat (1986d, 258‑260). Schw I 134

                                                                                                                     W. Schwarz

 

Überlappen/Mereologie/Simons:  Schreibweise: x o y.

zwei Individuen überlappen sich, wenn sie mindestens einen Teil gemeinsam haben. Das schließt auch den Fall ein, wenn es nur Teil des anderen ist,

             I 12

             Und auch den Fall der Identität. (Identität: Grenzfall des Überlappens).

             Grundbegriff: Überlappen kann als einziger Grundbegriff in Individuenkalkülen und Mereologie gebraucht werden.  I 11f

                                                                                                                     Simons

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"übermäßige Tatsache"/Wittgenstein: (PU § 192): Alle gradlinigen Versuche sind darauf aus, dadurch Auffinden einer übermäßigen Tatsache das skeptische Problem (>Kripkes Wittgenstein: dass endliche Regelbefolgung icht auf unendlich viele Fälle anwendbar ist) zu lösen.

             Eine solche Tatsache wäre in dem Sinn "übermäßig", als sie als endliches Faktum die potentiell unendlichen künftigen Verwendungen eines Zeichens eindeutig festlegen würde.

             Das ist unmöglich.  IV 78

                                                                                                                     Stegmüller

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Überprüfbarkeit: eine Aussage a ist in Bezug auf einer bestimmten Sprache S dann

überprüfbar, wende sich in S keiner Aussage machen lässt, die direkter überprüfbar ist als a.

Kombinationen von Aussagen sind nur insoweit verifiziert war, als sich Basisaussagen von Ihnen

ableiten lassen.  I 284

                                                                                                                     Ayer

 

Überprüfbarkeit: schwankt im Umfang.  II 483

                                                                                                                     Popper

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Überprüfung/strikter Fall/Mill/Schurz: (nicht‑statistisch): besteht aus zwei Tätigkeiten:

             1. die Methode der Übereinstimmung: Wahrheit/Falschheit, Verifikation/Falsifikation.

             2. Methode des Unterschieds: Relevanz/Irrelevanz.  I 128

                                                                                                                     Schurz

             Dagegen:

             Statistischer Fall:

Überprüfung auf vermutliche Wahrheit/Statistik/Schurz: Methode der

             Akzeptanzintervalle: Bsp Gesetzeshypothese: p(Kx I Ax) = 80 %.AG aus 100 untersuchten Bäumen waren 75 krank.

             Wie schließt man aus der Stichprobenhäufigkeit hn(K I A) auf die Plausibilität der Hypothese über die Populationshäufigkeit p(K I A)?  Nach Fisher (1956) kann man die statistische Wschk berechnen dafür, dass die Stichprobenhäufigkeit eine bestimmte Größe besitzt, oder in einem bestimmten Größenintervall liegt, gegeben die Hypothese ist wahr. Das beruht auf der Binominalverteilung. (...).  I 134

                                                                                                                     Schurz

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Übersetzbarkeit/übersetzbar/Sinnreich: ein Satz von S ist in eine Aussage <a,I> von S* übersetzbar wenn er im Sinne von <a,I> extensional interpretierbar ist.  IX 16

                                                                                                                     Carnap

 

Übersetzbarkeitskriterium des kognitiven Sinns /(3.1)/Hempel: eine Aussage hat einen kognitiven Sinn genau dann, wenn sie in eine empiristische Sprache übersetzbar ist. (Ursprung: Carnap).  II 114

 

                                                                                                                     Hempel

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adäquate Übersetzung/Adäquatheit/Field:

(1) eine aÜ eines einfachen e1 von L ins Englische ist ein Ausdruck e2 des Englischen so dass

             (i) e1 und e2 koreferentiell sind und

             (ii) e2 keine semantischen Terme enthält. II 9

             adäquate Übersetzung/Adäquatheit/W‑Theorie/Field: die Bedingung der aÜ ist streng genommen kein Teil irgendeiner W‑Theorie bzw. W‑Charakterisierung.

             Lösung: sie gehört zur Methodologie, denn Tarski fordert sie für die Übersetzung in die Metasprache.

                                                                                                                     Field

 

"Übersetzungsargument"/Church/Field: ChurchVslinguistische Sicht (Church 1950):  vorgeblich sagt das Übersetzungsargument: wenn

  „lapin“ bedeutet <rabbit>  dann sagt es, dass

  „lapin“ dasselbe bedeutet wie „rabbit“,

dann sollte seine deutsche Übersetzung sein:

„“lapin“ bedeutet <rabbit> statt „“lapin“ bedeutet <Kaninchen>“..

ChurchVs: aber das widerspricht dem Zweck und dem normalen Gebrauch von Übersetzungen. ((Field: die spitzen Klammern sind nur meine Notation, im Fall von Sätzen können wir hier auch „dass‑Sätze nehmen. ).

Schiffer/Field: (Schiffer 1987): hat es etwas schärfer gefasst: (hier vereinfacht dargestellt):

Bsp Karl und Fritz sind einsprachige deutsche Sprecher,

Karl: ihm wurde erzählt, dass Pierres Äußerung dasselbe bedeutet wie „Schnee ist weiß

Fritz: ihm wurde erzählt, dass sie dasselbe bedeutet wie „Snow is white“.

Linguistische Sicht/SchifferVslinguistische Sicht: muss dann „S said that snow is white“ so interpretieren: „S sagte etwas, das zu „Snow is white“ äquivalent ist““

Problem/Schiffer: das hat die absurde Konsequenz, dass es eher Fritz ist als Karl, der glaubt, dass Pierre sagte, dass Schnee weiß ist. ((s) hier „...that snow is white“ weil der ganze Text in Englisch ist).

((s) Pointe: Fritz konnte als Einsprachiger die ursprüngliche Erklärung über „snow is white“ gar nicht verstehen, versteht sie aber gemäß der linguistischen Sicht am Ende besser als Karl). II 160

 

                                                                                                                     Field

 

Quasi‑Übersetzung/FieldVsChurch/FieldVsSchiffer: dabei geht es natürlich nicht um eine wörtliche Übersetzung, sondern nur um eine Quasi‑Übersetzung. Dann erreichen wir damit eine

             Quasi‑Bedeutung/FieldVsChurch/FieldVsSchiffer: und das ist es, was die meisten unter Bedeutung verstehen. Nicht wörtliche Übersetzung sondern Wiedergabe so wie der Interpret den Gebrauch der entsprechenden Wörter in seiner eigenen Sprache zu dem Zeitpunkt in seiner aktuale Welt versteht.  II 161

                                                                                                                     Field

 

Übersetzung/wörtliche Bedeutung/Leeds/Field: (Leeds 1979): (auf den ersten Blick ganz verschieden von Churchs >Übersetzungsargument):

             Bsp das deutsche Wort „bedeuten“ bedeutet wörtlich nicht dasselbe wie das englische „means“: es hat nicht einmal dieselbe Extension!

             Pointe: „bedeutet“ bezieht  „dog“ auf „Hund“ und „Hund“ auf „Hund“, aber nicht auf „dog“.

             „means“:  bezieht „dog“ auf „dog“ und „Hund“ auf „dog“ aber nicht auf „Hund“. (DF).

             Aber: „bedeutet“ und „means“ stehen dennoch in einer wichtigen Homologie‑Relation: (DF)

             Homologie/Bedeutung/Field: Bsp folgende zwei Prädikate sind extensional verschieden:

             a) „die Temperatur‑in‑Fahrenheit von x ist r“ und

             b) „die Temperatur‑in‑Celsius von x ist r“ .

             Lösung: diese Homologie macht es sinnvoll, „bedeutet Hund“ als „means dog“ zu übersetzen.

             ((s) Eigentlich sind die Mengen der beteiligten Elemente gleich:jeweils  „Hund“, dog“ aber nicht die Abbildungsrelation. Daher sollte man besser von verschiedener Struktur als von verschiedener Extension sprechen).  II 162

                                                                                                                     Field

 

Übersetzung/Parameter/Field: in vielen Fällen braucht man die Relativierung der Übersetzung auf einen Parameter, um sie als Übersetzung überhaupt kenntlich zu machen. 

             Bsp „finit“: das Nicht‑Standard‑Argument sagt uns, dass es merkwürdige Modelle gibt, so dass „ist in der Extension von „finit“ in M“ als „Übersetzung“ von „finit“ fungiert, die die inferentielle Rolle von allem was wir in reiner Mathematik sagen, erhält.

             Pointe: „ist in der Extension von „finit“ in M“ ist ein parametrisierter Ausdruck.  II 273

                                      

                                                                                                                     Field

 

Übersetzung/Unbestimmtheit/System/Field: Bsp AG zwei Sprecher haben verschiedene Annahmen über natürliche Zahlen – dann muss der eine letztlich annehmen, dass der andere einen weiteren Begriff hat als er selbst – Problem: Asymmetrie: ein als weiter angenommener fremder Begriff kann dann nicht in die eigene Sprache zurückübersetzt werden – Field: dabei haben wir außerdem auf jeder Seite Unbestimmtheit der Referenz.

             Einbettung/(s): wenn der für die Übersetzung anzunehmende Begriff weiter sein muss, kann man ihn nicht zurückübersetzen, weil sich eine „unintendierte“ Interpretation, (größere Reichweite, weitere Extension) eingeschlichen haben könnte). (Schlüsselstelle) II 359

             Übersetzungsunbestimmtheit/Field: es geht doch um Unbestimmtheit der Übersetzung, nicht um bestimmte aber bizarre Übersetzung.  II 360

                                                                                                                     Field

 

Übersetzung/Flusser: Wie übersetzt man? Durch Vergleiche. Vergleich setzt ein drittes Element, tertium comparationis voraus.  I 338/339

                                                                                                                     Flusser

 

Übersetzung/Adäquatheit/propositionale Quantifikation/Grover: eine Lesart ist adäquat, wenn die Substitutions‑Instanzen der Lesart Lesarten der Substitutions‑Instanzen der ursprünglichen  quantifizierten Formel sind.

             Nicht‑adäquate Übersetzung: Bsp (3) und (4), weil die entsprechenden Substitutions‑Instanzen nicht identisch sind:

             (3)Es gibt etwas so dass wenn es wahr ist, dann ist Schnee weiß

             (4)Etwas impliziert, dass Schnee weiß ist  II  52                                                                                                                                                                                        Grover

 

Übersetzung: wenn Bsp »Rad« sich übersetzen lässt, dann heißt das, dass der Begriff, wenn die

Übersetzung verlässlich ist, sich auf Räder bezieht.  V 159

                                                                                                                     Putnam

 

Übersetzen/Ryle: Denken ohne Schlussfolgerung. I 424f

                                                                                                                     Ryle

 

Übersetzung: Denken ohne Schlussfolgerungen zu ziehen. I 429

                                                                                                                     Ryle

 

Übersetzung/Wittgenstein: die Grammatik ist das einzige, was einen beim Übersetzen leiten kann. II 134

                                                                                                                     Wittgenstein

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Übersetzungshandbuch/Dummett:   muss eine effektive Menge von Regeln zur Abbildung von Sätzen der übersetzten Sprache auf Sätze der Sprache, in die übersetzt wird, haben. III 96

 

                                                                                                                     Dummett

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Übersetzungssemantik/Evans/McDowell: nennen wir diese Sichtweise, nach der eine Bedeutungstheorie (BT) vor allem die Aufgabe hat, Regeln aufzustellen, die Sätze zu ihren Repräsentationen in Beziehung setzen. II VII

                                                                                                                     EMD

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Überzeugung: ein für wahr gehaltener Satz plus Interpretation. II 44

                                                                                                                     Davidson

 

de se-Überzeugung/Bieri: eine Überzeugung, bei der "ich" verwendet wird.

 

de nunc-Überzeugung/Bieri: Überzeugung, bei der "jetzt" verwendet wird. II 265

 

                                                                                                                     Metzinger

 

Überzeugung/neuere Autoren/Newen/Schrenk: das Haben von Überzeugungen mit einer festgelegten Bedeutung besteht darin, an sozialen Praktiken teilzuhaben, sich wechselseitig Überzeugungen mit bestimmten Bedeutungen zuzuschreiben. (Lösung für Kripkes Wittgenstein).  I 40

 

                                                                                                                     Newen/Schrenk

 

Überzeugung/Davidson: die meisten müssen korrekt sein: Grund: die Überzeugungen werden durch ihren Platz im System der Überzeugungen identifiziert. Es muss endlos viele wahre Ü hinsichtlich dieses Gegenstandsbereichs geben.

             Falsche Überzeugungen haben die Tendenz, die Identifikation des Gegenstandsbereichs zu untergraben. Damit untergraben sie die Gültigkeit der Beschreibung einer Überzeugung als einer, die von ihrem Gegenstandsbereich handelt! So untergraben falsche Überzeugungen ihrerseits die Behauptung, dass eine verknüpfte Überzeugung falsch ist.  Bsp Von welcher Erde nahm die Antike an, dass sie flach sei? I 107

             Zu viele Fehler lassen den Brennpunkt unscharf werden.  I 108

                                                                                                                     Perler/Wild

 

Überzeugung/Davidson: Kriterium: die Fähigkeit, überrascht zu sein. I 128

             Nur der geteilte Wahrheitsbegriff verleiht der Behauptung, dass Überzeugungen gehabt werden, einen Sinn. I 131

                                                                                                                     Perler/Wild

 

Überzeugung/Sellars: Grundsatzüberzeugungen drücken sich in Verhaltensgleichförmigkeit aus. Das heißt nicht, dass keine Abweichungen möglich sind, sondern nur, dass das Vertreten eines Grundsatzes jedenfalls auch durch eine Verhaltensgleichförmigkeit charakterisiert ist.  II 325

 

                                                                                                                     Sellars

 

Überzeugung/Strawson: um sie zu verstehen, brauchen wir den Begriff der Handlung. Wir lernen nicht zunächst, wie die Welt ist, um sie anschließend zu lernen, wie wir unser Verhältnis zu ihr umbilden können.

             Die beiden Lernprozesse sind unteilbar. Handlung ist das Bindeglied.

             Die Verbindung von Überzeugung und Wunsch in der Handlung ist keine einfache Kausalbeziehung. IV 103

                                                                                                                     Strawson

 

Überzeugung/logische Form/Strobach: (felsenfeste): „ich wüsste nicht, dass ich das nicht weiß“. Operator: „~W~W“. I 124

                                                                                                                     Strobach

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Umfang/Port-Royal: eines Begriffs: die Menge aller Objekte, die unter diesen Begriff fallen.

             Inhalt/Port-Royal: eines Begriffs: die Menge aller Attribute, von denen man keines weglassen kann, ohne den Begriff zu zerstören.   I 283

                                                                                                                     Mates

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umfangsgleich: AG Wenn es zwei Wahrheitsprädikate gibt: "Wahr1" und "Wahr2" die beide

dem Paradigma gerecht werden, dann sie diese beiden Prädikate umfangsgleich. II 115

 

                                                                                                                     Quine

 

Umfangsgleichheit/Relationenlogik: die Elemente der zwei Klassen einander eindeutig zuordnen.  III 305

                                                                                                                     Quine

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Umkehrfunktionen/Basieux: Bsp Logarithmusfunktion und Exponentialfunktion sind nichttriviale Beispiele reeller Funktionen, die Umkehrungen voneinander sind. I 50

                                                                                                                     Basieux

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Umstände/Verlässlichkeit/Relativierung/Goldman/Field: (Goldman 1980): man soll nicht auf Umstände innerhalb einer MöWe relativieren, wenn es um Verlässlichkeit geht: sonst gäbe es kein Hindernis, die Relativierung auf eine einzige Instanz zu verengen ‑ dann würde die Regel in jedem einzelnen Anwendungsfall verlässlich und damit auch vernünftig ‑ Goldman: sogar die Relativierung auf vollständige MöWe ist noch zu eng, wir müssen Klassen von ähnlichen MöWe zugrundelegen ‑  II 380

 

                                                                                                                     Field

 

Umstände/Sellars: um sie zu bestimmen, muss man etwas über die Gegenstände wissen, wie sie unter anderen Umständen sind. Es genügt nicht, dass Bedingungen vorliegen, die angemessen sind. Das Subjekt muss wissen, dass Bedingungen dieser Art angemessen sind! I 33

 

                                                                                                                     Sellars

 

Umstände/Berkeley: es gibt überhaupt keine Umstände, in denen die Dinge so erscheinen könnten, wie sie "wirklich" sind. V 33

                                                                                                                     Strawson

 

Umstände/TugendhatVsUmstände: können nicht Erklärung sein, da sonst Lüge, Täuschung, Irrtum ausgeschlossen. (passim).

                                                                                                                     Tugendhat

 

Umstände/Tugendhat: gerade sie versagen bei der Bestimmung der Prädikate. Prädikate müssen situationsunabhängig sein. (Im Gegensatz zu Quasi‑Prädikaten). I 209

                                                                                                                     Tugendhat

 

Umstände/Tugendhat: das Kind sagt » Mama«, nicht nur wenn es Mama sieht, sondern auch wenn es möchte dass sie kommt. (Also sind sogar bei der primitiven Ansprache die Umstände schon nicht das entscheidende!). I 212

                                                                                                                     Tugendhat

 

Umstände/Schlick: Sinn (Bedeutung) = Umstände! »Die Angabe der Umstände, unter denen ein Satz wahr ist, ist dasselbe wie die Angabe seines Sinnes.«  III 203

                                                                                                                     Tugendhat

 

Umstände/Wittgenstein/Schulte: es wird Wittgenstein häufig fälschlich unterstellt, er sei der Auffassung, neue Umstände zögen die Bildung anderer Begriffe nach sich.

             Wittgenstein bestreitet das sogar explizit. Es geht um unsere Begriffe, und nicht um spekulative. W VI 163

                                                                                                                     Schulte

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Umwelt/Maturana: einer Einheit: all das, was ein Beobachter als ihre übrige Umgebung(nicht Nische) unterscheidet.            

             Bsp Seiltänzer: Anpassung: Gleichgewicht ‑ wird erhalten.

             Gestalt: Struktur: wird verändert.

             Interaktionen: visuell und schwerkraftbedingt

             Tanz: verwirklicht die Nische. I 169

                                                                                                                     Maturana

 

System/Umwelt/GLU/Luhmann:  ‑  Ausgangspunkt der Luhmannschen Systemtheorie ‑ kein Syst. unabh. von seiner Umwelt, denn es entsteht, wenn seine Operationen eine Grenze ziehen ‑

             Kein Syst. kann ausserhalb seiner Grenzen operieren ‑ Syst. muss autonomer Bereich sein, in dem besondere Bedingungen gelten, die sich  einer Eins‑zu‑Eins‑Entsprechung  mit den Umweltzuständen entziehen ‑

              Syst. braucht eine Reihe von Umweltvoraussetzungen Bsp soziales System braucht Verfügbarkeit psychischer Systeme ‑

             Ein und dasselbe Ereignis kann zugleich dem System und seiner Umwelt angehören Bsp ein Ereignis kann Element eines sozialen Systems (als Kommunikation) und eines psychischen Systems (als Gedanke) sein, obwohl diese Systeme füreinander Umwelt sind ‑ 

             Die Umwelt ist nicht "an sich" Umwelt sondern immer in Bezug auf ein System für das "außen" alles übrige ist ‑

             Umwelt ist selbst kein System, sie verfügt über keine eigenen Operationen oder Handlungsfähigkeit ‑

             Attribution auf die Umwelt ist eine Strategie des Systems zur Bewältigung der eigenen Komplexität ‑

             Umwelt ist nicht wie das System von Grenzen, sondern von Horizonten umgeben, die nie überwunden werden können, weil sie mit der Komplexitätszunahme des Systems wachsen. Der Horizont entfernt sich, je mehr man sich ihm nähert ‑

              Anfangspunkt der Theorie ist weder System, noch Umwelt sondern die Differenz                                       Handlungsfähigkeit des Systems bildet die Asymmetrie im S/U‑Verhältnis ‑

             Auf der anderen Seite ist die Umwelt immer die Seite, die die höhere Komplexität aufweist           Umwelt ist nicht passiv und widerstandslos verfügbar, sondern weist eigene Formen und Bedürfnisse auf ‑

             Kein System kann über S/U‑Beziehungen anderer Systeme verfügen, deshalb erscheint ihm die Umwelt als komplexes Netzwerk ‑ jeder Versuch des S. die eigene U. zu kontrollieren bedeutet Veränderung in der Umwelt anderer Systeme, die reagieren und die U. des ersten S. noch komplexer machen: Produktion des Komplexitätsgefälles  ‑ 

             Diese Gefälle zwingt das S. gegenüber der U. schärfere Reduktionen als sich selbst gegenüber anzuwenden ‑ S reagiert mit höherer Komplexität auf innere Prozesse und Ereignisse , als auf P. u. E. der Umwelt ‑ was extern lokalisiert wird, hängt von inneren Strukturen ab      Unterscheidung S/U kann innerhalb des S. wiederholt werden >Ausdifferenzierung von Teilsystemen –

                                                                                                                     Luhmann, GLU

 

Umwelt/J. von Uexküll/Radner: die  Faktoren, die auf das Tier einwirken. Ihre Zahl und Zusammengehörigkeit wird vom Bauplan des Tiers bestimmt.

             Innenwelt: besteht aus den von den Faktoren der Umwelt hervorgerufenen Wirkungen im Nervensystem. Diese Wirkungen werden ebenfalls durch den Bauplan gesichert und geregelt.

             Bsp das heterophänomenologische Problem der Farbenblindheit ist im Wesentlichen ein Umweltproblem.  I 410

                                                                                                                     Perler/Wild

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unabhängige Lösung: (einer linearen Differentialgleichung): Lösungen, die nicht  als Linearkombinationen voneinander dargestellt werden können. Bsp bei Differentialgleichungen zweiter Ordnung gibt es nur zwei. (>Freiheitsgrade).  I 340

                                                                                                                     Feynman

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Unabhängigkeit/Logik

 

semantisch unabhängig/Axiomensystem/Berka: heißt ein AxS gdw. kein Axiom von SA aus den restlichen Axiomen von SA folgt.

             syntaktisch unabhängig/Axiomensystem/Berka: heißt ein AxS Sa gdw. kein Axiom von SA aus den restlichen Axiomen von SA ableitbar ist. I 291

 

             semantische Unabhängigkeit/Aussage/Berka: semantisch unabhängig ist eine Aussage H von der Aussagenmenge SA, wenn weder H noch seine Negation ~H aus SA folgen (bzw. ableitbar sind). I 292

 

             unabhängig/Begriffssystem/Berka: ist ein Begriffssystem, wenn keiner der zu ihm gehörenden Begriffe mit Hilfe der anderen Begriffe des Systems definierbar ist. I 293

 

                                                                                                                     Berka

 

funktional unabhängig/Wessel: ein Operator ai ist f.u., wenn es unmöglich ist, eine Formel B derart aufzubauen, dass A äqui B und in B die gleichen Variablen vorkommen wie in A, während der Operator ai in B nicht vorkommt. Also wenn ai sich nicht quasisyntaktisch durch die übrigen Operatoren definieren lässt.  I 53

                                                                                                                     Wessel

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Unabhängigkeit allgemein

 

unabhängig/Grover/(s): („unabhängig erworbener Inhalt“): ein Inhalt, der nicht durch andere Sätze als Antezedens erworben wurde, sondern durch Zeigen, Ostension, Erfahrung.  II 124

                                                                

                                                                                                                     Grover

 

kontrafaktisch unabhängig/Lewis: eine Proposition B ist kontrafaktisch unabhängig von der Familie A1,A2,. von Alternativen, dann und nur dann, wenn B auch wahr wäre, egal welches der A's wahr wäre.  V 167

                                                                                                                     Lewis

 

Unabhängigkeit/Mates: eine Menge von Aussagen G ist unabhängig gdw. kein Element j aus G eine Folgerung aus G ~ {j} ist. (

             Schreibweise/(s): ~: im Buch: einfaches Äquivalenzzeichen ~.

             Unabhängigkeit ist interessant bei Axiomensystemen (s.u.). Axiome, die nicht unabhängig sind, sind nämlich überflüssig. Allerdings können sie hilfreich sein.

             Alternative Def Unabhängigkeit/Mates: wenn für j e G weder j noch ~j eine Folgerung aus G ~ {j} ist.  I 232

                                                                                                                     Mates

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Unabhängigkeit/Quantenmechanik

 

ParameterUnabhängigkeit/QM/Shimony/Esfeld: (PU)

             p l1 (xa l a,b)  = p l1 (xa l a )   (7.8)

             p l2 (xb l a,b)  = p l2 (xb l b)    (7.9)

             D.h. im Zustand l des Gesamtsystems ist die Wahrscheinlichkeit für das Ergebnis einer Messung an Teil 1 unabhängig von dem Parameter, der an Teil 2 gemessen wird. I 263

 

ErgebnisUnabhängigkeit/QM/Shimony/Esfeld: (EU)

             p l1 (xa l a,b)  = p l1 (xa l a,b,xb )    (7.10)

             p l2 (xb l a,b)  = p l2 (xb l a,b,xb )     (7.11)

             D.h. im Zustand l des Gesamtsystems und gegeben die Parameter, die an beiden Teilen gemessen werden, ist das Ergebnis einer Messung von Teil 1 unabhängig vom Ergebnis einer Messung an Teil 2. Wenn das Ergebnis für 2 gegeben ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit für das Ergebnis an 1 nicht verändert (und umgekehrt).

             QM: stimmt mit der Parameter‑Unabhängigkeit überein. Sie verletzt jedoch die Ergebnis‑Unabhängigkeit. I 263

                                                                                                                     Esfeld

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probabilistische Unabhängigkeit/Schurz: p. u. sind zwei Ereignisse A, B. gdw. p(A u B) = p(A) mal p(B) .         

             probabilistisch abhängig: wenn P(A I B) ungleich p(A).  I 102

                                                                                                                     Schurz

 

bedingte Unabhängigkeit/Spies: der Symptome A und B, gegeben die Diagnose D:

             P(S1 l D^S2) = P(S1 l D)

             Wenn die Symptome bedingt unabhängig sind, reduziert sich die komplizierte linke Seite auf die kausale Wschk von S1 unter der Diagnose D. I 43

             bedingt unabhängig/Spies: sind Ereignisse, die nur in einem bestimmten Kontext unabhängig sind.

P(E1,E2 l Kontext) = P(E1 l Kontext) x P(E2 l Kontext)

             Dafür kann man auch schreiben:

P(E1 l Kontext) = P(E1 l Kontext^E2). I 47

             In dem betreffenden Kontext wird ein Ereignis für das andere "uninteressant":  (Pearl 1988):

             "Kenne ich einmal den Kontext, sagt mir E2 nichts mehr über E1". I 48

 

                                                                                                                     Spies

 

qualitativ bedingt unabhängig/Unabhängigkeit/Spies: wenn eine Variable der anderen in einem gegebenen Kontext keine kategorischen Beschränkungen auferlegt.

             Bsp nicht qualitativ unabhängig: Jahreszeiten und Monate eines Jahres. I 48

             quantitativ unabhängig/Spies: Bsp Aufteilung des Jahres in Monate und in Wochentage. I  48

                                                                                                                     Spies

 

stochastische Unabhängigkeit/Ereignis/Wahrscheinlichkeit/Spies: die bedingte W. eines stochastisch unabh. E. gegeben das andere E., ist gleich der W. des bedingten Ereignisses. 

             P(X l Y) = P(X), wenn X,Y stochastisch unabh. I 45

                                                                                                                     Spies

 

Unabhängigkeit/Wschk/Spies: Zufallsvariablen sind dann unabhängig, wenn sich die W., dass sie ein bestimmter Wert in der gemeinsamen Verteilung dieser Variablen angenommen wird, multiplikativ aus den W. jeder einzelnen Variablen für diesen Wert ergibt.  I 185

 

                                                                                                                     Spies

 

quantitative Unabhängigkeit/Spies: setzt qualitative Unabhängigkeit voraus.(join dependency, Datenbanktheorie)  I 192

                                                                                                                     Spies

 

syntaktische Unabhängigkeit/Wessel: ein Axiom Ai nennt man unabhängig von den übrigen Axiomen und Schlussregeln eines Kalküls genau dann, wenn es kein Theorem in dem Kalkül ist, den man durch Ausschluss von Ai aus der Zahl der Axiome erhält.

             Wenn alle Axiome und Grundregeln unabhängig sind, nennt man den Kalkül unabhängig.  I 118f

                                                                                                                     Wessel

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Unabhängigkeitskriterium/Berka: ist dann, dass jede der beiden Aussagenmengen

             SA U {~H} , SA U {H]

             semantisch wsf ist, d.h. ein Modell hat. I 292

                                                                                                                     Berka

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"unbescheiden"/Lewis: ist eine induktive Methode, die sich selbst als mindestens so akkurat wie die Konkurrenten einschätzt.

             Es wäre unvernünftig, irgendeine andere Methode zu wählen! V 346

 

                                                                                                                     Lewis

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referentielle Unbestimmtheit  siehe >  R

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Unbestimmtheit

 

Unbestimmtheit/Field: läuft darauf hinaus, dass wir einen Satz als unbestimmt ansehen in dem Maß, wie die nicht‑klassischen Wschk, die wir ihm und seiner Negation zuschreiben sich zu weniger als 1 summieren. II 302

                                                                                                                     Field

 

Unbestimmtheit/Quine/Field: Übersetzung ist sein Grundbegriff bei semantischer Unbestimmtheit.

             Field: meiner, als ich den Text schrieb, war Referenz, d.h. nur auf eine Sprache bezogen.

             FieldVsQuine: ich wollte seine Attacke QuineVsdisquotationale (normale) Referenz unterminieren.  II 194

                                                                                                                     Field

 

Unbestimmtheit/Field: läuft darauf hinaus, dass wir einen Satz als unbestimmt ansehen in dem Maß, wie die nichtklassischen Wschk, die wir ihm  und seiner Negation zuschreiben sich zu weniger als 1 summieren.

             Unbestimmtheit/Field: die Probleme mit > „Chance“ gelten auch für sie. Wir können sie mit Glaubensgraden in andere Dinge erklären. Wir können sagen: zu „glauben“ dass ein Satz einen bestimmten WW hat, heißt gerade zu sagen, dass die Glaubensgrade in ihn und in seine Negation sich zu 1 summieren. (Egal ob man das nun als „anti‑realistisch“ auffasst).  II 302

 

                                                                                                                     Field

 

Unbestimmtheit/Bsp Kontinuumshypothese/KH/Field: hier handelt es sich um eine andere Art von Unbestimmtheit: die Mächtigkeit des Kontinuums ist radikal unterbestimmt durch die normalen Axiome der Mengenlehre. (Und auch durch jede bekannte nicht ad hoc-Erweiterung).

             Die Axiome implizieren, dass die Menge der reellen Zahlen überabzählbar ist, aber es ist konsistent, ihre Mächtigkeit  II 303

             als Aleph 1 oder Aleph 817 oder Alephw + 23 oder fast jede andere überabzählbare Kardinalzahl anzunehmen, die man möchte.

             aAG unsere mengentheoretischen Begriffe bleiben präzise, so dass es eine objektiv korrekte Antwort gibt, die wir vielleicht niemals wissen werden! (>Realismus!)

             Field: eine alternative Sicht ist viel plausibler:

             b) unsere mengentheoretischen Begriffe können wir statt dessen als unbestimmt annehmen.  Dann können wir jede Mächtigkeit des Kontinuums annehmen, ohne Gefahr eines Irrtums, weil die Begriffe nicht bestimmt genug sind, um die Antwort auszuschließen.

             Tatsache/Field: vor unserer Wahl gibt es dann keine Tatsache. Und dazu müssen wir nicht die klassische Logik aufgeben

             LeedsVsField: es ist inkohärent, Mengenlehre zu akzeptieren und gleichzeitig ihre Begriffe als unbestimmt zu bezeichnen. Insbesondere, dann auch noch die klassische Logik darauf anzuwenden. II 304

                                                                                                                     Field

 

unbestimmt/Sprache/McGee/Field: Nicht‑Standard‑Modelle habend – Lösung: Erweiterung durch Prädikat: Bsp  „Standard‑natürliche Zahl“ – FieldVs: das ist Mogelei – neue Axiome mit neuem Vokabular sind nicht besser als neue Axiome im alten Vokabular – Mogelei: wäre anzunehmen, dass die neuen Prädikate bestimmte Extensionen haben – (dennoch FieldVsIndeterminismus) ‑  II 355

 

                                                                                                                     Field

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Unbewusst/Lacan: das Unbewusste muss die Struktur einer Sprache haben. III  ~ 85

 

                                                                                                                     Danto

 

"unbewusst"/Searle : Geisteszustände, an die ich nicht gerade denke, oder die verdrängt sind.

             "nichtbewusst": Phänomene, wie Zustände von Nervenfasern, die überhaupt nicht in geistigem Bereich sind. I 178

                                                                                                                     Searle

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"und"/WW/Logik/Strobach: nimmt man die WW als Zahlen, dann lässt sich „u“ schon für AL beschreiben mit dem Motto: „Im Zweifelsfall gewinnt der Kleinere: eine Komponente macht die Konjunktion schon falsch. Dann ist „v“ das Motto „im Zweifelsfall gewinnt der Größere“, weil eine wahre Komponente die Alternation (Disjunktion) schon wahr macht. I 138

 

                                                                                                                     Strobach

 

»Und«/Tugendhat: wir müssen nicht nach irgendeiner »Bedeutung« als Gegenstand dieses Wortes fragen, sondern nach seiner Verwendung, nach seiner Funktion.

             Bsp » Peter und Paul« ohne ein weiteres hinzukommendes Prädikat ist das gar nicht zu erklären. Man kann auch nicht erklären, was unter einer Menge zu verstehen ist, ohne schon von Prädikaten Gebrauch zu machen.

             »Und«: wir brauchen den Begriff der >Menge überhaupt nicht, sondern nur ein gemeinsames Prädikat. »Und« hat keine zusätzliche semantische Bedeutung.

             »und«: verbindet nicht Gegenstände und auch nicht Sachverhalte. Es verbindet überhaupt nichts. Auch nicht »oder«. Fehler: zu denken, dass der Sachverhalt dass p und dass q irgendwie zusammengesetzt wäre. Wir brauchen einen allgemeineren Begriff der Zusammensetzung irgendwie enthält, aber darüber hinausgeht.

             Zusammensetzung: tieferer Begriff: gemeinsame Abhängigkeit. Das, was jemand behauptet, wenn er den Satz »p und q« behauptet, muss irgendwie abhängen von dem, was er behauptet, wenn er den Satz »p« verwendet, und von dem, was er behauptet, wenn er den Satz »q« verwendet. (DF).

             Komplexe Sätze: Abhängigkeit des WW des komplexen Satzes von den WW der Teilsätze.

             Tautologie: es gibt auch erhellende Tautologien: die obigen Tautologie definiert genau die Bedeutung des Wortes »und«, sie erklärt die Bedeutung, weil sie die Wahrheitsbedingung der Sätze dieser Form angibt und damit angibt, was es heißt, dieses Wort zu verstehen. I 302

 

                                                                                                                     Tugendhat

 

"Und"/"oder"/Wittgenstein: Frege hat diese Begriffe durch die Begriffe ""wahr" und "falsch" erklärt.

             Es ist wichtig zu sehen, dass die Tabelle nichts über pvq sagt, sondern eine andere Schreibweise dafür ist. DF. II 323

                                                                                                                     Wittgenstein

 

"und"/Logik/Alltagssprachliche Übersetzung/Wessel: "jedes von..."

             "oder": "mindestens eins von...und ... " I 30         

                                                                                                                     Wessel

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unechter Name/Read: = Kennzeichnung. Re I 126

Bsp  »der größte römische Redner« und Bsp  »die Anzahl der Planeten«.  Das hat dann nicht die Form Fa, sondern eine viel komplexere: » unter den römischen Rednern gibt es einen größten, und er klagte Catilina an.«

             »Genau eine Zahl zählt die Planeten und sie ist größer als sieben«.Re I 127

Russell analysierte (bahnbrechend für die analytische Philosophie) dass diese Sätze keine echten Namen (abgesehen von 9 und 7) enthalten. Daher können Sie auch nicht Untersatz und Schlussfolgerung des Prinzips der Ununterscheidbarkeit des Identischen sein.  Re I 128

 

                                                                                                                     Read

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unendlich/Field: Bsp unendlich axiomatisierte Theorie: hier gibt es nicht "die Konjunktion aller..." I 244

             unendlich/(s): Lösung für unendliche Konjunktion: a) Konditional: "wenn etwas, dann.." ‑ b) Modalität: "es ist logisch möglich" (konsistent) dass" (Operator) ‑ VsRealismus: kann keine unendliche Konjunktion bilden ad I 249

                                                                                                                     Field

 

unendlich: jede Menge, die anzahlgleich mit einer echten Teilmenge ihrer selbst ist. (Cantor) Re I 248

 

                                                                                                                     Read

 

unendlich/Definition/logische Form/Nagel/(s): »es gibt unendlich viele natürliche Zahlen«

 (x)(y)(Ez)(x + y = z).  für je zwei natürliche Zahlen existiert ihre Summe. a propos  I 104

Problem: das lässt Lücken zu. (Ohne die Unendlichkeit zu gefährden).

             besser/(s): (x)(Ey)(x + 1 = y): jede Zahl hat einen Nachfolger.

                                                                                                                     Th. Nagel

 

unendlich/Lewis: ist ein Ding (andernfalls endlich) wenn einige seiner Atome, zu denen aber nicht alle gehören, eins zu eins mit allen seinen Atomen korrespondieren. Schw I 81

 

                                                                                                                     W. Schwarz

 

unendlich/Dedekind: ein System ist unendlich, wenn es sich Glied für Glied auf einen Teil seiner selbst beziehen lässt.  I 118

                                                                                                                     Waismann

                                                                

unendlich/Cantor: eine Menge ist unendlich, wenn sie sich aus Mengen zusammensetzt, die ebenso viele Elemente enthalten wie sie selbst. Kursbuch 8, 1967 S. 17

                                                                                                                     Kursbuch Mathematik

 

unendlich/logische Form/Nagel: »es gibt unendlich viele natürliche Zahlen« (x)(y)(Ez)(x+y=z)  I 104

 

                                                                                                                     Th. Nagel

 

unendlich/Cantor: jede Menge, die anzahlgleich mit einer echten Teilmenge ihrer selbst ist. (Cantor)

             Cantor: nicht alle sind unvollendbar. Das Transfinite kann als eine vollendete Totalität behandelt werden. Re I 248

                                                                                                                     Read

 

unendliche Mengen/Read: können nur intensional behandelt werden: als Beispiele für einen allgemeinen Begriff! Re I 254

                                                                                                                     Read

 

unendlich/Addition: Addition ist im Unendlichen nicht möglich. A + B zu interpretieren:" mach zuerst A und dann B Schritte", wenn A und B unendlich sind.

             Rucker: wenn A unendlich ist,  ist A + 1 = A.. I 311

                                                                                                                     Rucker

 

unendlich/Multiplikation: nicht kommutativ: A x B bedeutet: "mach A mal B Schritte hintereinander". Also ist w + w =  w2     ‑‑‑  w + w + w =  w3. (Nicht 2 mal w!). I 311

                                                                                                                     Rucker

 

unendlich/Rucker: Bsp für einen transfiniten Prozess: Nachprüfen der Wahrheit einer Aussage über alle natürliche Zahlen.

             So viele Schritte sind erforderlich:

                                       wahr                  falsch

(Ex)P(x)                         N                       w

(y)(Ex) Q(x,y)                w                        w

(Ez)(y)(Ex) R (x,y,z)      wN                     w w           I 313f

                                                                                                                     Rucker

 

Unendlichkeit/möglich/notwendig/Zeit/Stuhlmann-Laeisz: Pointe: wenn die Zeit unendlich ist, (>endlos), dann geht die Möglichkeit in Notwendigkeit über!  I 85

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

unendlich/Gauß: nur eine facon de parler I 247

                                                                                                                     Vaihinger

 

unendlich/Wittgenstein: unendlich ist keine Antwort auf die Frage "wie viele?", das Unendliche ist keine Zahl. Das Wort "alle" bezieht sich auf eine Extension, doch es ist unmöglich, sich auf eine unendliche Extension zu beziehen. Unendlichkeit ist die Eigenschaft eines Gesetzes, nicht einer Extension. + II 36

                                                                                                                     Wittgenstein

 

unendliche Klasse/Dedekind: eine Klasse gilt dann als unendlich, wenn sie sich einer echten Teilklasse ihrer selbst eineindeutig zuordnen lässt, und als endlich dann, wenn das nicht geht.

             WittgensteinVsDedekind: was heißt es jedoch, diese Zuordnung zu versuchen? Dedekind hat kein Kriterium angegeben. Es ist anscheinend Unsinn, zu behaupten, eine Unendliche Klasse ließe sich zuordnen, wir haben es bisher nicht versucht. Es hat keinen Sinn dies zu versuchen!

             (Konstruktivismus, Intuitionismus)) II 420

                                                                                                                     Wittgenstein

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Unendlichkeit, Totalität/Tugendhat: solche Begriffe lassen sich nur verstehen auf der Basis des Begriffs der wiederholten Handlung! I 83

                                                                                                                     Tugendhat

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Unendlichkeitsaxiom/Mengenlehre/Halmos/Basieux: es gibt eine Menge, die die leere Menge enthält und mit jedem ihrer Elemente auch dessen Nachfolger.  I 86

                                                                                                                     Basieux

 

Unendlichkeitsaxiom/Gödel/Berka: kann man so formulieren: "es gibt genau abzählbar viele Individuen".  I 347

                                                                                                                     Berka

 

Unendlichkeitsaxiom/Quine: unendlich viele Elemente in Typen sollen möglich sein. Eine Möglichkeit:

             Tarski: dass es eine nicht leere Klasse x² gibt, derart, dass jedes ihrer Elemente Teilklasse eines weiteren Elements ist.

             Russell: zu jedem x² e N ³ gibt es eine Klasse y1 mit x² Elementen: kurz  L² e N³. (?).

(1)         Ex² (Ey1(y1 e x²)  u  "y1[y1 e x²  >  Ez1(y1  < z1 e x²)]).

             Vs: manche meinten, die Frage, ob es unendlich viele Individuen gäbe, sei eher eine Frage der Physik oder Metaphysik. Es sei unangemessen, die Arithmetik davon abhängen zu lassen. Russell und Whitehead bedauerten das UA und das Auswahraxiom und machten beide von speziellen Fällen abhängig, So wie ich die meisten Komprehensionsannahmen.

             Unendlichkeitsaxiom/Quine:  Russell eigentlich VsUA ‑ viele: Frage ob ue viele Individuen, eigentlich empirische Frage ‑ für reelle Zahlen aber UA nötig: Zermelo: Ex[L e x  u  "y(y e x  >  {y} e x)] ‑ VsRussell: das sagt nichts über die Existenz von Individuen ‑ Problem bei Russell:  jeder nachfolgende Typ ist die Klasse aller Teilklassen seines Vorgängers und somit nach dem Satz von Cantor größer als sein Vorgänger ‑  ue viele Individuen anzunehmen, bedeutet daher, höhere Unendlichkeiten ohne Ende anzunehmen ‑ außerdem die ganze Hierarchie hindurch eine Vervielfachung aller Details der Theorie der reellen Zahlen:  3/5 ist in jedem nachfolgenden Typ etwas anderes und ebenso pi, Q, R ‑ dann immer Indices notwendig ‑ Lösung: Z/F: Axiomenschema der Ersetzung: Funk a   >  a ' ' x e J  ((s) "zu jedem x existiert ein Bild"?) dieses verschärfte System wird das von Zermelo-Fraenkel genannt .  IX 205

             reelle Zahlen: für sie und darüber hinaus sind immer UA notwendig. IX 206

 

                                                                                                                     Quine

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Unentscheidbarkeit   siehe >  Entscheidungsproblem

 

Unentscheidbarkeit/Logik: Prädikatenlogik 1. Stufe und höher: ist unentscheidbar.

             entscheidbar: nur Aussagenlogik.

 

Unentscheidbarkeit/Gödel/Field:

Bsp Gödel. Sogar ganz einfache Sätze können unentscheidbar sein. Bsp

(*)         Für alle natürlichen Zahlen x, B(x)

wobei B(x) ein entscheidbares Prädikat ist, also ein Prädikat, so dass für jede Zahl (numeral)  n wir entweder B(n) oder ~B(n) beweisen können. (Durch einen unkontroversen Beweis).

Problem: man kann nun behaupten, dass jeder unentscheidbare Satz objektiv korrekt sein muss (s.o. aus den Axiomen folgen). Dann wäre ein Beweis von ~B(n) der Beweis der Negation von (*) im Gegensatz zu seiner Unentscheidbarkeit. II 318

                                                                                                                     Field

 

Unentscheidbarkeit/Gödel/Bestimmtheit/WW/Field: These Gödel gibt keinen Grund zu denken, dass einige unentscheidbare Sätze einen bestimmten WW haben müssten. II 349

             Putnam: geht noch weiter: sein Argument macht es schwer zu sehen, wir überhaupt irgendwelche unentscheidbaren Sätze in allen Kandidaten überhaupt einen bestimmten WW haben könnte, wenn kosmologische Hypothesen (Bsp Zeit ist endlich und archimedisch) unkorrekt sind. II 349

                                                                                                                     Field

 

Unentscheidbarkeit/Prädikatenlogik/ Hoyningen-Huene: jede, selbst die allereinfachste Formel hat überabzählbar unendlich viele verschiedene extensionale Interpretationen!

             Bsp Fa muss für alle Bereichsgrößen interpretiert werden, also für den Bereich mit nur einem Element, dann zwei Elementen usw. II 213

             Theorem: Es gibt kein mechanisches Verfahren, mit dem für jede beliebige p. l. Formel die Entscheidung herbeigeführt werden kann, ob sie allgemeingültig ist oder nicht.

             Das schließt nicht aus, dass es für bestimmte Klassen von Formeln doch ein Verfahren gibt.

             Das Theorem besagt auch nicht, dass es für bestimmte p.l. Formeln grundsätzlich offen ist, ob sie allgemeingültig sind oder nicht, dass es also Formeln gibt, die weder allg noch nicht allg sind. HH I 227

                                                                                                                     Hoyningen-Huene

                                                                                                       

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Unerforschlichkeit der Referenz

 

Unerforschlichkeit/inscrutability/Referenz/Terminologie/Quine/Lauener: kommt zustand, weil sich die Unbestimmtheit der Übersetzung auf den Apparat der Individuation erstreckt.

             Ontologie: weil sie stets mit Fragen der Referenz zu tun hat, wird sie durch die Unerforschlichkeit der Referenz in Mitleidenschaft gezogen.

             Farbe: ist „grün“ ein konkreter allg Term:. Bsp „die Blätter sind grün“

             oder ein abstrakter sing Term: Bsp „Grün ist eine Farbe“.  XI 148

 

                                                                                                                     Lauener/Quine

 

Unerforschlichkeit der Referenz/Quine: systematische Zweideutigkeit: im Deutschen.

Bsp „Alpha“: kann sich als konkreter allg Term gedeutet werden: dann bezieht er sich z.B. auf den Anfang einer Inschrift.

             oder als

abstrakter sing Term: dann auch den Buchstaben.

             konkreter allg Term: Bsp Gras ist grün.

             abstrakter sing Term: Bsp Grün ist eine Farbe.

             Ostension/Zeigen: kann die Fälle nicht unterscheiden. Die Gesten würden sich gleichen. Dennoch spricht man über verschiedene Gegenstände.

             Lösung: durch den Apparat der Individuation im Satz: bestimmter/unbestimmter Artikel, Plural, Attribut oder Prädikatsnomen usw. (Aber nur innerhalb ein und derselben Sprache).  XII 55

             >Ostension

                                                                                                                     Quine

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Unerfüllbarkeit/Quine: ein Schema ist genau dann unerfüllbar, wenn seine Negation allgemeingültig ist. III 57

                                                                                                                     Quine

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unerreichbare Zahl/Tarski: ist eine Limes‑KZ, wenn jede Summe von weniger als x KZ, von denen jede kleiner als x ist, selbst wieder kleiner als x ist.

             Da jede Summe von endlich vielen endlichen Zahlen endlich ist, qualifiziert sich A0 als unerreichbar.  Es ist nicht evident, dass es jenseits von A0 noch weitere unerreichbare Zahlen gibt.

             Diese Definition der unerreichbaren Zahl setzt eine Definition der KZ‑Summenbildung über eine möglicherweise transfinite Folge von KZ voraus. Dafür brauchen wir dem Pluszeichen "+" diesmal statt eines ordinal‑ einen kardinalzahltechnischen Sinn zu geben.

             Grenzzahl/Zermelo: unerreichbare Zahl im engeren Sinne, wenn sie die weitere Bedingung erfüllt, dass yz im kardinalzahltechnischen Sinn kleiner als x für alle KZ x und z, die ihrerseits kleiner als x sind, ist.  IX 155

                                                                                                                     Quine

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"Unfundierte" Aussagen: Weil S1 und S2 immer getrennt bleiben, gibt es eine Gruppe von

Aussagen, die uninterpretiert bleiben. Sie schließen den Lügner und seine Verwandtschaft ein.

Also auch den Wahrheitssager.   "Diese Aussage ist wahr". Re I 200

                                                                                                                     Read

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ungerade Bedeutung/Frege: Name eines Satzes. II 243

                                                                                                                     Tugendhat

 

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ungerade Rede/Frege/Newen/Schrenk: propositionale Einstellungen (prop Einst) Bsp glauben/wünschen usw.

             Dass‑Satz: enthält dann einen vollständigen Behauptungssatz.

             Pointe: hier kann man nicht einen Satz mit demselben WW, aber unterschiedlichem Sinn (Gedankeninhalt) einsetzen.

             I 26

             Bsp Kopernikus glaubt, dass die Erde rund ist

             Kopernikus glaubt, dass Energie gleich Masse mal Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat ist.

             (s) der WW des eingebetteten Satzes ist gleich, aber nicht der des Gesamtsatzes.   I 24

 

                                                                                                                     Newen/Schrenk

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ungerades Vorkommnis/Frege/Wessel: Bsp ein Wort kommt ungerade vor in prop Einst. wie "weiß...." d.h. ein Vorkommen als rein graphischer Teil. I 352

                                                                                                                     Wessel

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"ungegründete Sätze"/Field: geben Anlaß zu semantischen Paradoxien.  I 229

 

                                                                                                                     Field

 

Ungegründet ist eine Klasse, wenn sie ein Element enthält, welches ein Element enthält, welches.... ad infinitum nach unten, ohne je festen Boden zu erreichen.  II 131                

                                                                                                                     Quine

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Ungewissheit/Wittgenstein: im Kalkül bedeutet nicht, dass es jenseits des Kalküls Gewissheit gibt, sondern sie verweist einfach auf einen anderen Kalkül!  >Unbestimmtheit. II 111

 

                                                                                                                     Wittgenstein

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universal/Kant: vornehmer als "general": ausschließlich logisch Notwendigem zuzusprechen.

Bsp "general": Verallgemeinerungen des Geschmacks. I 322

                                                                                                                     D. Münch

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universale Sprache/Tarski: ist eine formale Sprache, die alle anderen formalisierten Sprachen entweder als Bruchstücke enthält, oder die anderen formalen Sprachen sich aus ihr (bzw. aus Bruchstücken von ihr) durch Hinzufügung dieser oder jener Konstanten gewinnen lassen, so bei semantische Kategorien (Bedeutungs‑Kategorien s.u.) schon durch gewisse Ausdrücke der gegebenen Sprache repräsentiert sind.

             Eine solche Sprache ist z.B. eine Sprache eines vollständigen Systems der mathematischen Logik. I 493

                                                                                                                     Berka

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Quasi‑Universalien/Armstrong: Bsp Frucht in Smith' Garten: Apfel oder wenn Banane, dann Elefant oder wenn Kirsche dann gar nichts...oder...

             Kein U, weil es wesentliche Referenz auf ein ED (Smith' Garten) involviert. Es ist aber kein reines ED, weil es wiederholbar ist. Es würde aber Aristoteles' Definition "aussagbar von vielem" genügen. Normalerweise würden wir es einfach für den Teil der Extension eines Universale halten.  Aber es stellt sich heraus, dass wir es für ein Gesetz brauchen, daher müssen wir es ernster nehmen. Es kann wie ein Universale auf die Eigenschaft, ein Apfel zu sein, bezogen werden.

             Gesetz/NG: Bsp Smith' Garten stellt sich dann als Zwischending heraus, zwischen völlig allgemeinen NG, die Rel zwischen U involvieren und reiner Einzelfallnotwendigkeit, wie bei Anscombe.  III 100

                                                                                                                     Armstrong

 

strukturiertes Universale/Lewis: ein U, dass gewisse einfachere U. in  einem bestimmten Muster instantiiert. V 355

                                                                                                                     Lewis

 

Universalien/Meixner: prädikative U: Eigenschaften und Relationen

             nichtprädikative U: Typenobjekte Bsp "der Löwe". I ~ 83ff                       

                                                                                                                     Meixner

 

Normaluniversale/NU/Meixner: ist eine endlichstellige prädikative Universalie. Die Resultate einer vollständigen Sättigung von NU mit Entitäten sind SV.

             Umgekehrt: die Resultate der Extraktion dieser Entitäten aus diesen SV sind jene NU.

             So wie wir SV als grob differenzieren, differenzieren wir danach auch NU als grob.  I 149

                                                   

                                                                                                                     Meixner

 

Universale/Begriff/Instantiation/Exemplifikation/Meixner: Instantiation: U = B (U + B)

             Exemplifikation: U ungleich B  (nur U)

             Erfüllung: U ungleich B  (nur B)

             andersrum:

             U: Exemp. + Inst

             B: Erfüll. + Inst.  I 153

                                                                                                                     Meixner

 

Universalien/Ontologie/Quine: 1. konkrete raumzeitliche Dinge (Fluss, Rot)

             2. Geometrische Formen (aber aufgrund einer falschen Analogie mit Flüssen und Farben).

 VII 73

                                                                                                                     Quine

 

Universalien/Quine: eine Theorie kann so umformuliert werden, dass sie sich nur auf Abstrakta bezieht. Bsp Länge von Körpern statt Körper.  VII 117

             Universalien sind hier aber nur eine facon de parler. VII 118

                                                                                                                     Quine

 

 

Universale/Russell ‑ Atomsätze können folgende Form haben:

R1 (x)   R2  (x,y)   R  3  (x,y,z)    R    4   (x,y,z,w)....

             Individuen: ein Term, der  in beliebigen Atomsätzen auftreten kann.

             Universale: Term, der wie die R auftritt. I 132

                                                                                                                     Russell

 

Universalien/Russell: Bsp »Schwärze«, »Verschiedenheit«, »Brüderlichkeit«. Jeder vollständige Satz muss wenigstens eine solche allgemeine Idee enthalten, weil die Bedeutung aller Verben in diesem Sinne allgemein ist! Es ist einfach nicht so, dass alles, was uns bekannt sein kann, ein einzelnes Seiendes sein müsste. Begriffe sind bewusste Universalien. . IV 47

                                                                                                                     Russell

 

Universalien/Russell: alles, was nicht mit Eigennamen bezeichnet wird: wofür Substantive, Adjektive, Präpositionen und Verben stehen. (Auch Relationen).

              Universalien, die durch Präpositionen oder Verben bezeichnet werden, sind von den meisten Philosophen übersehen worden..  IV 82f

             Leibniz: es gibt keine Relationen, weil Verben keine Universalien sind. I 83

 

                                                                                                                     Russell

 

Universalien/Searle: von den Ausdrücken, und nicht von den Universalien, lässt sich sagen, dass sie von einem Gegenstand wahrheitsgemäß oder nicht ausgesagt werden! V 44

 

                                                                                                                     Searle

 

Universalien/Armstrong/Lewis: wiederholbare Entitäten, die vollständig präsent sind, wenn ein ED sie instantiiert.

             StalnakerVsLewis: was soll der Unterschied zwischen „vollständig präsent“ und „teilweise präsent“? Das ist zu obskur.  I 9

                                                                                                                     Stalnaker

 

Universalien/Strawson: Art‑Universale/Strawson: liefert ein Prinzip, individuelle Dinge zu kennzeichnen oder zu zählen, die es umfasst. Es setzt kein Prinzip oder Methode voraus, nach der die ED zuvor individuiert sind.

             (Bsp Gattungsnamen)

             Charakterisierende Universalien/Strawson: liefern, sofern sie Prinzipien der Gruppierung oder gar des Zählens von ED bieten, solche Prinzipien nur für ED, die bereits aufgrund eines vorhergehenden Prinzips oder Methode gekennzeichnet werden können. I 215

             (Bsp Verben, Adjektive).

                                                                                                                     Strawson

 

Grundzug‑Universalien /Strawson: (feature universals) und Grundzug‑lokalisierende Feststellungen (feature placing statements) Bsp

                                       Es regnet jetzt.

                                       Schnee fällt.

                                       Hier ist Kohle.

                                       Hier ist Gold.

                                       Hier ist Wasser.

Die in diese Aussagen eingeführten Universalien fungieren nicht als Charakterisierende Universalien

             Schnee, Wasser, Kohle, Gold, sind allgemeine Arten von Stoff, keine Eigenschaften oder Charakteristika von ED. Obwohl aus Schnee, aus Gold gemacht zu sein, eine Eigenschaft von ED wäre.

             Die obigen Sätze mit dem allgemeinen Grundzug sind das mindeste, was jede Sprache zulassen muss, in der überhaupt singuläre empirische Aussagen gemacht werden.  I 260

 

                                                                                                                     Strawson

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Universalienproblem/Meixner: im engeren Sinn: die Frage, ob manche Entitäten abstrakt sind.

             Nicht identisch mit der Frage, ob manche Entitäten Eigenschaften, Relationen oder Typen sind, oder aber im Gegenteil keine einzige Entität eine Eigenschaft, eine Relation oder ein Typ ist.  I 87

                                                                                                                     Meixner

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Universalismus/Rorty: die Moralphilosophie sollte Grundsätze darlegen, bei deren Formulierung keine kleinere Gruppe genannt werden sollte als "Personen", "Menschen" oder "rational handelnde Wesen". Geht mit Kant davon aus, dass der gesamte logische Raum dessen es für moralische Überlegungen bedarf, nunmehr zu Gebote steht.  VI 291

                                                                                                                     Rorty

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Universalität/Schurz: Universell aber nicht physikalisch notwendig: BspKein Klumpen Gold hat einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer“.

             Universalität: ist also keine hinreichende, aber eine notwendige Bedingung für Gesetzesartigkeit. I ~238

                                                                                                                     Schurz

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Universalitätsklasse/Physik: Klasse von Modellen, die dieselben robusten Verhaltensmuster zeigen. I 416

                                                                                                                     Kauffman

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universeller Abschluss/uA/Kripke/Hughes/Cresswell: wenn a eine wff mit den freien Variablen x1,...xn ist, nennen wir  (x1)...(xn)a d.h. die Formel, die man erhält, wenn man jede freie Variablen aus a durch einen vorgestellten Allquantor bindet, den uA von a.  HC I 158

                                                                                                                     Hughes/Cresswell

 

universeller Abschluss/Quine: eines Schemas: erhält man wenn man für jede der freien Variablen einen Allquantor davor setzt. Ein uA ist also abgeschlossen. Damit ist ein offenes Schema allgemeingültig gdw. sein uA es ist.  III 186

                                                                                                                     Quine

 

universeller Abschluss/Allschliessung/Savigny: eines Prädikats: ist ein Satz der aus dem Prädikat dadurch entsteht, dass man für jede freie Variable einen Allquantor davor setzt. Bsp

Fx       (x) Fx

Fxy      (x)[(y)Fxy] ;

         (y)[(x) Fxy]

Fx v Gy  (x)[(y)(Fx v Gx)];

         (y)[(y)(Fx v Gx)].

             Wenn das Prädikat schon Quantoren enthält, darf dieser nicht in den Bereich eines Quantors mit derselben Variablen geraten. Falsch wäre: Bsp

Fxy u (Ey)Gy  

(x)[(z)(Fxz u (Ey)Gy)]

             Allschließungen logisch gültiger Prädikate sind logisch wahr.  ((s) = universeller Abschluss). I 184

                                                                                                                     Savigny

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universelle Instantiierung/Quine: Bsp aus "alles ist es selbst, oder "(x)(x = x)"  schließen wir Sokrates = Sokrates.

             Das stellt mit der existentiellen Generalisierung zusammen zwei Aspekte desselben Prinzips dar. Dabei geht es um die Verbindung von Quantifikation und singulären Aussagen, die mit ihnen als Instantiierungen verbunden sind. Bis jetzt ist das Prinzip nur ein angenommenes. Es gilt nur solange, wie die Termini bezeichnen.  VII 146

                                                                                                                     Quine

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universelle Spezialisierung/US/Quine: ((s) > Alleinführung):

(i)          „(x) Fx“   impliziert   „Fy“

             dagegen:

             existentielle Generalisierung/Quine: ((s) Existenzeinführung):

(ii)         „Fy“    impliziert  „(Ex) Fx“. III 194

                                                                                                                     Quine

 

Regel der universellen Spezialisierung/US/Quine: an eine beliebige Zeile dürfen wir als neue Zeile ein beliebiges Schema anfügen, das von der gegebenen Zeile aufgrund von US impliziert wird.

             Regel der existentiellen Generalisierung/Quine: entsprechend für ES. III 206

 

                                                                                                                     Quine

 

universelle Spezialisierung/logische Form/PL/Strobach: [ (c 1)(F [c 1]) > F(c ²/ c 1]). Das ist ein Axiom von PL. I 98

                                                                                                                     Strobach

 

universelle Generalisierung/logische Form/PL/Strobach: ist eine Herleitungsregel von PL:

             I‑ [a > b] >> I‑ [a > (c) b], wobei c eine Variable und a ein wff von PL ist, in der c nicht frei vorkommt.  I 98

             Allquantor/Strobach: wird mit der universellen Generalisierung eingeführt und mit der universellen Spezialisierung eliminiert. I 99

                                                                                                                     Strobach

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Universum/Mereologie/Simons: Summe aller Objekte überhaupt. Entspricht dem Einheitselement der Booleschen Algebra. I 15

                                                                                                                     Simons

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unkorrekt/Körner: wenn die Ausführung (des Tanzes) zwar relevant, aber uncharakteristisch ist". I 138

                                                                                                                     Hare

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unmögliche Welt/UnMöWe/Stalnaker/Read: Problem: Ähnlichkeitstheorie für MöWe Bsp was ist mit Bedingungssätzen mit kontradiktorischen Wenn-Satz, mit Wenn-Sätzen, die nicht wahr sein können?  Re I 112

             Bsp Wenn  Wurzel 2 irrational ist, kann sie als Bruch in gekürzter Darstellung ausgedrückt werden

             Problem. der Bedingungssatz ist wahr. Aber es gibt keine mögliche Welt, in der Wurzel 2 rational ist, und also insbesondere keine ähnlichste derartige Welt.

             Stalnaker/Lösung: schließt unter seiner Welten eine« unmögliche Welt« ein, die er Lambda nennt, in der jede Aussage wahr ist! Hier stellen sich alle derartigen Bedingungssätze als wahr heraus. Re I 113

                                                                                                                     Read

 

UnMöWe/Will/Stalnaker:  (vorläufige Definition innerhalb des fiktiven Dialogs): unmöglich sind Welten, in denen ein Widerspruch wahr ist.

             Dabei geht es in der Diskussion darum, ob solche Welten metaphysisch möglich sind. I 57

             besser: über die ein Widerspruch wahr ist I 62

                                                                                                                     Stalnaker             

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Unmöglichkeit/AK3/Lukasiewicz/Berka:

D*5       NMp = KNEpNpSqCpKqNq

             "es ist nicht möglich, dass p" bedeutet soviel wie "p und nicht‑p sind nicht einander äquivalent und es gibt ein Paar kontradiktorischer Aussagen, die sich aus p ergeben. I 150

 

                                                                                                                     Berka

 

Unmöglichkeit/Brown: eine Sache ist unmöglich, wenn sie nicht vorstellbar ist.  

             (s) >Konstruktivismus.

             Brown: wir könnten niemals bestätigen, dass sie möglich war, erschiene sie nicht tatsächlich.

             Möglichkeit: was möglich ist, wird immer existent befunden werden.  I XVIII

 

                                                                                                                     Spencer‑Brown

 

 

unmöglich/Logik/Modalität/Modallogik/Wessel: "p > ~p": wird in der Literatur häufig als "p ist logisch unmöglich" gedeutet.

             umgekehrt:

             notwendig/Logik/"logisch notwendig"/Wessel: in der Literatur häufig: "~p > p".  I 126

 

                                                                                                                     Wessel

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Unmittelbarkeit/unmittelbar/Gödel/Berka: unmittelbare Folge:  eine Formel c ist eine unmittelbare Folge aus a und b (bzw. aus a) wenn a die Formel (~(b)) V (c) (großes V) ist bzw. wenn c  die Formel vP(a) ist, wo v eine beliebige Variable bedeutet). I 350

                                                                                                                     Berka

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Unordnung/Feynman: die Zahl der Möglichkeiten, wie Elemente (Moleküle) innen angeordnet werden können, so dass es von außen gleich aussieht.

             Ordnung/Feynman: die Tatsache, dass die Anzahl der Möglichkeiten,  Elemente so anzuordnen, dass das Gebilde von außen gleich aussieht, begrenzt ist. I 657

             Entropie/Feynman: der Logarithmus der Zahl der Möglichkeiten, wie Moleküle innen angeordnet werden können, ohne dass die äußere Erscheinung sich ändert. I 657

 

                                                                                                                     Feynman

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Unrecht/Hume: alles an menschlichen Handlungen, was bei der einfachen (Uninteressierten) Betrachtung Unbehagen erregt.  I 37

                                                                                                                     Hume

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Unscharfe Mengen/Read: drei Teile: positiver, negativer, (gewöhnlich abgestufter) Grenzfall.

             Klassische Mengen: Abbildungen oder Funktionen von einem Begriff auf die Werte »wahr« oder »falsch«.

             Bei unscharfen Mengen können die Werte zwischen 0 und 1 angesiedelt sein. Bereich: reelle Zahlen. Re I 226

             Unscharfe Logik hilft nicht beim Sorites. (Fuzzy). III 227

             Bei der unscharfen Mengentheorie bleibt der modus ponens auf der Strecke. 

             Unschärfe‑Logik liefert keinen klaren logischen Grund für die Verwerfung der Existenzverallgemeinerung. Re I 231

                                                                                                                     Read

 

unscharfe Menge/Spies: hier können Objekte mehr oder weniger intensiv enthalten sein.  Bsp jemand ist mehr oder weniger kahlköpfig.

             die Zugehörigkeitswerte können hier zwischen o und 1 variieren.

             Das können wir durch eine "Zugehörigkeitsfunktion" beschreiben: Sei B eine unscharfe Menge:

             µB(x) = b, falls x #€ B, wobei 0 <= b <= 1 ist.

             I 217

             #€ soll heißen, dass  x weder ganz zu B noch ganz zu B's Komplement gehört.

             Man sagt auch, x ist "unscharfes Element von"

             Eine Zugehörigkeitsfunktion ist also nichts weiter als eine Verallgemeinerung einer charakteristischen Funktion.   I 216

             Unschärfe/Spies: liegt oft weniger in der Bewertung als in der Auswahl geeigneter Basisskalen. Bsp ob ein bestimmtes Buch "interessant" ist.

             Das  ist gerade nicht der Gegenstand der Theorie unscharfer Mengen.

             unscharfe Mengen: operationale Bedeutung: Zugehörigkeit als Wahrscheinlichkeit.  I 218

 

                                                                                                                     Spies

 

unscharfe Mengen/Vereinigung/Spies: die Vereinigung zweier komplementärer Mengen durch max führt nicht zur Grundmenge zurück. Damit können u.M. nicht, wie klassische Menge, eine disjunkte Zerlegung des Universums bilden. Unscharfe Menge sind eben nicht im klassischen Sinn komplementär.  (z.B. etwas ist "weder noch" x oder "ja und nein").  I 233

 

                                                                                                                     Spies

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Unscharfe Quantoren/Read: und unscharfe Modifikatoren: »die meisten« oder »wenige«: unscharfe Quantoren. Modifikatoren: »normalerweise«.

             Bsp »runde Zahlen sind sehr selten«. »Rund«: unscharfes Prädikat. »Selten« unscharfer Quantor. »Sehr« unscharfer Modifikator.

             Unscharfe Logik hilft nicht beim Sorites. (Fuzzy). Re I 227

                                                                                                                     Read                 __________________________________

 

Unschärferelation/Greene: wenn wir eine Welle von einem Objekt abprallen lassen, bewegt sich die Information um den Ort zu bestimmen, in einer Fehlergrenze, die gleich der Wellenlänge der Welle ist.. IX 140

             Wenn man ein Elektron in eine immer enger werdende Schachtel einsperren wollte, um seinen Ort zu bestimmen, dann würde es sich immer stärker bewegen. IX 141

 

                                                                                                                     B. Greene

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empirische Unterbestimmtheit physikalischer Theorien/Quine: Theorien sind durch alle

möglichen Beobachtungen unter bestimmten Punkt auf derselben empirischen Grundlage, selbst

wenn sie alle überhaupt möglichen Beobachtungen umfasste, können konkurrierende Theorien entwickelt werden, die einander sogar logisch ausschließen. IV 426

                                                                                                                     Quine

 

Unterbestimmtheit/Hypothese/Theorie/Quine/Lauener: Hypothesen werden von den Beobachtungssätzen nicht impliziert.

             XI 118

             Daher reichen Hypothesen über die Beobachtungen hinaus.

             Daraus folgt, dass alternative Hypothesen möglich sind, die genausogut mit den Daten übereinstimmen. Physikalische Theorien können selbst dann noch variieren, wenn alle möglichen Beobachtungen festgelegt sind.

             Sie können logisch unverträglich und empirisch äquivalent sein.  XI 117f

 

                                                                                                                     Lauener/Quine

 

Unterbestimmtheit/Empirie/Daten/Quine/Stroud: es gibt zwei Bedeutungen dieser These:

             1. Wahrheiten über die äußere Welt folgen nicht aus der Tatsache, dass gewisse Reize auftreten.

             2. sie folgen nicht aus den „Daten“ oder der „Information“, die durch die Reize geliefert werden.

             ad 1.: hieraus folgt, dass nicht alle Wahrheiten unterbestimmt sind: Bsp die Wahrheit: „Reiz 1,2,3... ereigneten sich an der sensorischen Oberfläche S1,S2...“ ist nicht durch diese Reize. I 235

 

                                                                                                                     Stroud

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Unterscheidbarkeit:

             absolut unterscheidbar: wenn ein offener Satz mit einer freien Variablen nur durch einen dieser beiden Gegenstände erfüllt wird.  

              relativ unterscheidbar: wenn ein offener Satz mit zwei freien Variablen durch sie nur in einer Reihenfolge erfüllt wird. ( > +, stark/schwach/mäßig) Theorien und Dinge). I 397

 

                                                                                                                     Quine

 

unterscheidbar sind zwei Ggst. wenn es einen offenen Satz mit einer freien Variablen gibt, welcher durch den einen Gegenstand erfüllt wird, aber nicht durch den anderen.

Gegenstände können unterscheidbar sein, ohne dass sie spezifizierbar sind. Bsp nicht alle reellen

Zahlen sind spezifizierbar, doch sie sind alle unterscheidbar.

Starke Unterscheidbarkeit: Allerdings gewährleistet Unterscheidbarkeit sozusagen

Spezifizierbarkeit im Unendlichen. Wenn alle Gegenstände eines Bereichs unterscheidbar sind,

erfüllt jeder von ihnen offensichtlich als einziger die unendliche Konjunktion aller offenen Sätze mit

"x", welche er erfüllt. (>Quine: "mäßig unterscheidbar"). II 162

                                                                                                                     Quine

 

Schwache Unterscheidbarkeit/Wessel: Schreibweise: Existenzprädikat E, E(gespiegelt):Existenzquantor

             x ll y =def E(x) u E(y) u EP(Py) u ~P(x) v ~P(x) u P(y))

             ((s) es gibt eine Eigenschaft, die nicht von beiden geteilt wird).

             Wessel: das ist nicht transitiv. I 229

                                                                                                                     Wessel

 

strenge Unterscheidbarkeit/Wessel:

             x l y =def EP(P(x) u ‑i P(y) v ‑i P(x) u P(y)).

             ((s) ohne E(x) und E(y)!).

             (s) Für eine Eigenschaft soll gelten, dass sie auf x aber nicht auf y oder nicht auf x  aber auf y zutrifft).              Das ist auch nicht transitiv. I 231

                                                                                                                     Wessel

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Unterscheidung/Spencer‑Brown ein Punkt auf der einen Seite kann die andere Seite nicht erreichen, ohne die Grenze zu kreuzen. I 1

                                                                                                                     Spencer‑Brown

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Methode des Unterschieds/Mill: zur Überprüfung der Relevanz, wählt man eine A‑Kontrollstichprobe (Kontrollgruppe) auf die ebenfalls A zutrifft.  I 129

             >Methode der Übereinstimmung, > Überprüfung                         

                                                                                                                     Schurz

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Ununterscheidbarkeit/Identität/Leibniz:: Ununterscheidbarkeit des Identischen: kein Problem.  ‑  Umkehrung problematisch: die Identität des Ununterscheidbaren: keine zwei verschiedenen Dinge können alle ihre Eigenschaften gemeinsam haben. Umstritten. Re I 127

             Lösung/(Quine: den Anwendungsbereich des Ununterscheidbarkeitsprinzips zu beschränken. Er verzichtet auf die Metaphysik möglicher Welten. Die Logik wird auf das klassische Paradigma beschränkt. Modalitäten ausschließlich de dicto: das nimmt er buchstäblich als Zitieren.

             Aussagen von der Form »notwendig A« werden so aufgefasst, als seien sie von der Form Fa, wobei a die Aussage A nennt und F das Prädikat  »ist notwendig wahr« ist. Die Namen »9« und »7« sind jetzt in einem Zitat versteckt und vor dem Ununterscheidbarkeitsprinzip geschützt Re I 130

 

                                                                                                                     Read

 

ununterscheidbar 1.Stufe: isoliert nicht unterschiedbar

                            2. Stufe: es gibt einen dritten Fleck, von dem der eine unterschieden werden

kann, aber nicht der andere. Re I 222

                                                                                                                     Read

 

Ununterscheidbarkeit/1.Stufe/2. Stufe/Farben/Read: wir wollen sagen: wenn zwei Flecke, isoliert betrachtet ununterscheidbar sind, dann sind sie ununterscheidbar erster Stufe. (Kurz ununterscheidbar).

             Wenn es einen dritten Fleck gibt, von dem der eine unterschieden werden kann, der andere aber nicht, sind sie ununterscheidbar zweiter Stufe.

             ununterscheidbar 1.Stufe: isoliert nicht unterscheidbar

             ununterscheidbar 2. Stufe: es gibt einen dritten Fleck, von dem der eine unterschieden werden kann, aber nicht der andere. Re I 222

                                                                                                                     Read

 

Ununterscheidbarkeit/Read: ist eine > Toleranzrelation.

             Bsp Toleranzrelation: "Hat dieselbe Anzahl von Haaren".

             TR teilen die elemente in überlappende Elementarklassen. Re I 236

 

                                                                                                                     Read

 

Ununterscheidbarkeit/Paull/Sider/Stalnaker: (1992) für jede Mengen von Eigenschaften und Relationen B, zwei MöWe w und z sind B‑ununterscheidbar gdw. es eine 1:1‑Abbildung zwischen den Bereichen von w und z gibt und jedes Individuum im Bereich von w dieselben B‑Eigenschaften in w hat, wie das entsprechende Individuum im Bereich von z in z hat.

             Zeit/Stalnaker: Paull und Sider bringen noch die Zeit in die Definition ...“zum Zeitpunkt t...“

             StalnakerVs: ich bevorzuge, dass die zeitlichen Relationen innerhalb der relevanten Menge von Eigenschaften und Relationen angesiedelt werden. Sie sollten nicht separat erwähnt werden. Denn es könnte um Supervenienz raum‑zeitlicher Relationen auf etwas anderem gehen. (Leibniz hat das wahrscheinlich  vertreten).

             Oder weil die Identifikation von Zeiten zwischen MöWe problematisiert wird.  I 92

 

                                                                                                                     Stalnaker

            

 

Ununterscheidbarkeit/Stalnaker: zwei MöWe w und z sind B‑ununterscheidbar relativ zu einer Funktion des Bereichs von w auf den Bereich von z gdw. die Funktion eineindeutig ist und jedes Individuum im Bereich von w dieselben B‑Eigenschaften in w hat wie das entsprechende Individuum in z hat. Dann

             Def globale Supervenienz/Stalnaker: neu: A superveniert global auf B gdw. für jede zwei MöWe die B‑ununterscheidbar sind relativ zu einer Abbildungsfunktion von einer MöWe zur anderen, sie auch A‑ununterscheidbar sind relativ zur selben Abbildungsfunktion. I 93

 

                                                                                                                     Stalnaker

 

Ununterscheidbarkeit/Stalnaker: a und b sind ununterscheidbar in einer MöWe w in einem Modell

<W,R,D,v) gdw. für alle Zuschreibungsfunktionen s und alle einstelligen Prädikate F ohne Vorkommen von “=” (wobei F offen oder geschlossen, einfach oder komplex sein kann)

             a e vsw(F) gdw. b e vsw(F).

Verschiedenheit/Identität/Stalnaker: jetzt können sogar getrennte (verschiedene, distinct) Dinge in der Relation stehen, die mit dem Gleichheitszeichen ausgedrückt wird, wobei die extensionale Logik dieser Relation dieselbe bleibt. D.h. das Identitätsaxiom

             I‑ s = ti  > (Fn t1...ti...tn  > Fn t1...ti...tn)                 (s.o. I 148)

             bleibt gültig.

             wesentliche Ununterscheidbarkeit/Stalnaker: ist also ein genauso gültiges Prinzip wie wesentliche Identität, sogar notwendige Wesentlichkeit der Ununterscheidbarkeit ist mit QCBF beweisbar:

             jedes Ding das möglicherweise unterscheidbar (discernible) ist (oder sogar nur möglicherweise möglicherweise unterscheidbar) ist aktual unterscheidbar. Denn möglicherweise unterscheidbare Dinge können durch ihre modalen Eigenschaften unterschieden werden.

             notwendige Unterscheidbarkeit/Stalnaker: ist – anders als notwendige Verschiedenheit (distinctnes)  ‑ nicht gültig.

             Unterscheidbare Dinge sind nicht notwendig unterscheidbar, denn Unterscheidungen in der WiWe könnten in anderen MöWe fehlen.

             Dazu brauchen wir ein Modell einer asymmetrischen Zugänglichkeitsrelation. Dieses würde erlauben, dass Unterscheidungen verloren gehen, wenn man von einer MöWe zur anderen (zugänglichen) übergeht. Dagegen wird in S5 (symmetrische Zugänglichkeitsrelation) die Notwendigkeit der Unterscheidbarkeit gültig sein und die Notwendigkeit der Verschiedenheit beweisbar.

             Bsp zwei MöWe a und b, b ist zugänglich von a aus, aber nicht umgekehrt. Die Tatsache, dass zwei Individuen unterscheidbar sind in a  I 156

             wird es nicht sicher machen, dass sie in b unterscheidbar sind, denn was wahr ist in a kann nicht beeinflussen, was in b wahr ist. ((s) Die Information geht verloren,). 157

 

                                                                                                                     Stalnaker

            

Ununterscheidbarkeit/Identität/Wessel: in der Literatur wird zwischen dem Prinzip der Identität des Ununterscheidbaren

             (x)(y)AP((P(x) bik P(y)) > x = y)  (e)

             und dem Prinzip der Ununterscheidbarkeit des Identischen (auch Substitutionsprinzip):

             (x)(y)(x = y > AP(P(x) bik P(y)))  (n)

             unterschieden.  I 228                                                                                                                                                                                                                                  Wessel

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Unverträglichkeitsfunktion/Kombinatorische Logik/Schönfinkel/Berka:  wir wenden dieses Ergebnis auf den besonderen Fall des Logikkalküls an, wo die Grundelemente Individuen und die Funktionen die Aussagenfunktionen (AF) sind.

             Dazu brauchen wir zunächst eine weitere individuelle Funktion, die diesem Kalkül eigentümlich ist: der Ausdruck

             fx Ix gx

             wo f und g AF eines Arguments sind, ist eine bestimmte Funktion der beiden Funktionen f und g, also von der Form

             U(f,g)

             oder nach unserem Umformungsprinzip

             Ufg.

             damit haben wir

             Ufg = fx Ix gx

             wo f und g nun natürliche AF sind, als Definitionsgleichung der Unverträglichkeitsfunktion U.

             ((s) > Shefferstrich).

             I 283

             Terminologie: "apparent variables"/Schönfinkel: = gebundene Variablen.             

             Schreibweise: gebundene Variablen schreiben wir ans obere Ende des Shefferstrichs. Das gilt ohne Einschränkung für beliebige Aussagenordnungen und auch, wenn Relationen auftreten. I 282

 

                                                                                                                     Berka

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Unverzichtbarkeitsargument/Field: gemäß einem solchen Argument ist etwas unverzichtbar für bestimmte angenommene Zwecke.

             Sich darauf zu stützen heißt, sich auf das Prinzip der Besten Erklärung zu stützen. I 14

 

                                                                                                                     Field

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wesentlich unvollständig/Situation/Cresswell: ist eine Situation, wenn sie Teil einer Ansammlung (Kollektion) spezifischer Situationen sein muss. .

             Pointe: bisher haben unsere Argumente gezeigt, dass keine Situation wesentlich unvollständig sein kann. Aber wie kann sie sonst unvollständig sein? Bsp aus Barwise/Perry

(5)         Fred kam rein

             I 73

             Und

(6)         Fred kam rein und Sally rauchte oder rauchte nicht

             B/P: nehmen hier „nackte Infinitive“ an, die (5) und (6) als Objekten eines Wahrnehmungs‑Verbs korrespondieren sollen. I 73

                                                                                                                     Cresswell

 

unvollständig/Meixner: eine Entität x ist ersteigenschaftlich unvollständig, wenn sie nicht ee vollständig ist, d.h. wenn  für mindestens eine Individueneigenschaft f gilt, dass nicht behauptet werden kann:

             x hat f oder nicht‑f.

             daraus, dass  Individuen ee vollständig sind, folgt nicht, dass sie eigenschaftlich vollständig sind. Sie sind es nicht, denn natürlich gilt für manche Eigenschaften f', dass in keinem Sinn behauptet werden kann, dass x sie hat oder nicht hat:

             Bsp die Relationseigenschaft transitiv zu sein, in keinem Sinn kann behauptet werden, ein Individuum x habe die Eigenschaft, transitiv zu sein oder nicht transitiv zu sein.

             Vielmehr kann behauptet werden, dass sie weder transitiv noch intransitiv sind.  I 53

                         

                                                                                                                     Meixner

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unvollständiges Symbol/Russell/Lauener: bestimmte Kennzeichnungen sind uS, weil sie mit ihrem Referenzobjekt gleichgesetzt werden können und durch Kontextdefinition wegparaphrasiert werden können.  XI 38

                                                                                                                     Lauener/Quine

 

unvollständiges Symbol/Russell: Kennzeichnung = uS.

             Quine: entspricht der Erkenntnis, dass nur ganze Sätze primäre Bedeutungsträger sind. (>Kontextdefinition).  XII 88

                                                                                                                     Quine

 

unvollständiges Symbol: Proposition oder Satz. (Gegensatz: Urteil, das schon vollständig ist,

weil es Wahrnehmung und Satz über die Wahrnehmung zusammenbringt.).Unvollständige Symbole: haben nicht allein für sich einen Sinn: Bsp Formeln der Mathematik

(erst durch Gebrauch sinnvoll). 

unvollständige Symbole: Klassenbezeichnungen, oder Ausdrücke, die Klassenbezeichnungen

enthalten und auf diese Weise durch andere Symbole ersetzt werden können Bsp »alle Menschen«,

»einige Menschen«, (logische Fiktionen). III 117                                                                                                                                                                                                                 Russell

 

Unvollständige Symbole/Russell: haben nicht allein für sich einen Sinn: Bsp Formeln der Mathematik (erst durch Gebrauch sinnvoll), 

             Vollständige Symbole: Eigennamen Bsp Sokrates. Hat allein für sich einen Sinn. Der Satz Sokrates ist sterblich , für diesen Tatbestand ist der Sinn des Ausdrucks Sokrates selbst entscheidend. Wenn er wahr ist, so allein durch den Beitrag, den der Name leistet. I 95

             Die Kennzeichnung darf kein Eigenname sein, sie muss ein unvollständiges Symbol sein.

             Beweis: AG "Scott" und "der Verfasser" wären zwei Namen für denselben Gegenstand: es ist leicht zu zeigen, dass das ein Irrtum wäre:

             I 97

             Für die Wahrheit von "Scott ist der Verfasser von Waverley" wäre es nur notwendig, dass er so genannt worden ist!

             Wäre er so genannt worden, dann wäre die Proposition wahr, auch wenn er nicht der Verfasser war, und umgekehrt. I 96f           

              "Der Verfasser von Waverley" bedeutet gar nichts! Wir können

             (ix)(jx) nicht definieren, nur seinen Gebrauch! I 97

             Symbole für Klassen sind unvollständige Symbole: ihr Gebrauch ist definiert, aber wir nehmen nicht an, dass sie selbst überhaupt etwas bedeuten. I 103

                                                                                                                     Russell

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Unvollständigkeit

 

2. Unvollständigkeitsaxiom/Gödel/Field: es gibt Modelle einer axiomatisierten Mengenlehre NBG in denen der Satz "NBG hat ein Modell" falsch sein wird.

             In einem solchen Modell wird "M NBG" wahr sein (es ist wahr in allen Modellen), aber nach der vorgeschlagenen Wahrheitsdefinition wird ""M NBG" ist wahr" in dem Modell falsch sein.   I 105

             2. Unvollständigkeits‑Theorem/Gödel/Field: danach ist CONNBG nicht ableitbar von NBG. Also gibt es ein Modell 1. Stufe, in dem NGB gilt aber CONNBG nicht gilt.  I 106

 

                                                                                                                     Field

 

Unvollständigkeit“/Mathematik/Zahlen/Field: Zahlen sind gewissermaßen unvollständige Objekte: Bsp 2 hat Eigenschaften wie Vorgänger von 3 zu sein und Primzahl zu sein, aber keine Eigenschaft die darüber entscheidet, ob es eine Menge ist! 

             Das drückt man manchmal so aus, dass 2 einfach eine Stelle in einer Struktur ist. (Resnik 1981, Shapiro 1989). II 328

                                                                                                                     Field

 

Unvollständigkeitstheorem/Gödel/Read: die kompakte Folgerung erzeugt zu wenig: es gibt intuitiv gültige Folgerungen, die sie als ungültig kennzeichnet.

             Bsp das berühmteste Beispiel ist die Omega‑Theorie.: angenommen, eine Formel ist wahr, für jede natürliche Zahl. Dann gilt: »für jedes n ist A(n) wahr«. Das ist keine klassische logische Folgerung aus ihnen, denn sie folgt nicht aus einer beliebigen endlichen Teilmenge jeder Menge. Die Omega‑Regel würde es erlauben, aus den Prämissen A(0),A(1)... usw. zu folgern »für jedes n A(n).« Das ist aber eine Regel, die man niemals anwenden könnte, sie würde erfordern, dass ein Beweis ein unendlicher Gegenstand ist Re I 61

                                                                                                                     Read

 

syntaktisch unvollständig/Wessel: zu den Axiomen (z.B. des Systems P) kann man eine Formel hinzufügen, die kein Theorem von P ist, ohne dass das so erhaltene System widersprüchlich ist. (d.h. P lässt sich ohne Widerspruch erweitern).  I 200

                                                                                                                     Wessel

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Kriterium der geodätischen Unvollständigkeit/Kosmologie/Physik/Kanitscheider: Schneidet man einen regulären Punkt aus einer sonst wohlgeformten Raumzeit heraus,  dann erweist sich diese in folgender Weise als unvollständig:

             zeitartige Weltlinien (entlang denen  Beobachter reisen)

             Nulllinien, (entlang denen das Licht läuft)

             raumartige Weltlinien (entlang denen Tachyonen laufen, wenn sie erst mal entdeckt sind)

       können nicht über einen beliebig großen Wert eines affinen Parameters l dieser Kurven C(l) fortgesetzt werden. (l bezeichnet schlichtweg die Eigenzeit,  die ein Beobachter auf seiner Uhr abliest).

             Ist eine solche Kurve nun unvollständig, besagt dies, dass die Uhr nach einem endlichen Zeitintervall stehen bleiben muss. I 245

                                                                                                                     Kanitscheider

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Unvollständigkeitssatz/Gödel/Strobach: Idee: jeder Formel eine Nummer zuzuordnen und dann zu zeigen, dass eine bestimmte Nummer soviel bedeutet wie: diese Formel ist nicht beweisbar.  I 105

 

                                                                                                                     Strobach

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Unwissenheit/Spies: definieren wir einfach als: ein beliebiges Ereignis oder beliebige elementare oder zusammengesetzte Aussage hat den  Glaubensgrad (positiven Verdacht) von 0 und den Plausibilitätsgrad (oder möglichen Verdacht) von 1.

             Das entspricht einer zufälligen Menge, die  gerade das betrachtete Universum als Wert annimmt. (leere Glaubensfunktion).

             Bayes: würde sagen: was kümmert mich die Darstellung einer beliebigen Verteilung, solange ich mich empirisch jeder gewünschten Verteilung annähern kann?

             Dempster: würde sagen:

             I 194

unser Verfahren der Aktualisierung von Wschk  ist insofern flexibler, als es nicht erst von einer vielleicht stark inkorrekten Vorannahme über eine a priori-Verteilung wegbewegt werden muss.

                         

                                                                                                                     Spies

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Urmeter/Kripke/Read: Zumindest zu einem Zeitpunkt wurde ein Meter durch Bezug auf dieses Urmeter definiert. Deshalb konnten wir a priori wissen, dass das Urmeter einen Meter lang war. Nichtsdestoweniger hätte es länger oder kürzer sein können. "Das Urmeter ist einen Meter lang" ist nur kontingent wahr, aber a priori erkennbar.  Re I 140

                                                                                                                     Read

 

Urmeter/Wittgenstein: die Länge des Meters festlegen heißt: die Grammatik festlegen. II 112

 

                                                                                                                     Wittgenstein

 

Urmeter/Wittgenstein/Flor: dient als Paradigma für das Sprachspiel »die Länge von etwas messen«. Es macht in Bezug auf den Urmeter weder Sinn zu behaupten, er sei 1 Meter lang, noch dies zu bestreiten.

             Eben weil er ein Paradigma ist, ist seine Länge nicht das, was in dem Sprachspiel hergestellt wird, sondern ein Mittel zu dessen Herstellung (des Sprachspiels).

             Das, was offensichtlich etwas sein muss, gehört zur Sprache. Es macht keinen Sinn, über das Paradigma das auszusagen, dessen Paradigma es selbst ist.

             Notwendigkeit: die Notwendigkeit für das Urmeter, ein Meter lang zu sein, besteht nur scheinbar!  III 231

                                                                                                                     Wittgenstein

 

Urmeter/Wittgenstein/Schulte: die Stelle hat viele Missverständnisse provoziert.

             IV 166

             In Wirklichkeit geht es nur darum, dass der Urmeter in einem Sprachspiel, in dem es um seine eigene Länge ginge, nicht gut als Maßstab gebraucht werden kann! ((s) Zirkulär). W VI 167

 

                                                                                                                     Schulte

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Ursache/Hume: (Inquiry, Sec VII): wir definieren eine Ursache, wo alle dem ersten ähnlichen Objekte gefolgt werden von einem dem zweiten Objekt ähnlichen Objekten.. III 93

 

                                                                                                                     Armstrong

 

gemeinsame Ursache/gU/logische Form/Reichenbach/Fraassen: (liegt in der Vergangenheit): haben wir gefunden, gdw.

             P(A I B & C) = P(A I C)    I 27

                                                                                                                     Fraassen

 

Ursache/Mackie: ist ein nicht-hinreichender aber notwendiger Teil einer nicht‑notwendigen aber hinreichenden Bedingung.

             Fraassen: Einschränkung: das muss vorausgehen. Es kann Bsp Wachstum‑plus‑Tod‑plus‑Verwesung Ursache für den Tod sein.  I 114

                                                                                                                     Fraassen

 

Ursache/Lewis/White/Beck: Ursache ist der Faktor, über den wir die meiste Kontrolle haben.

             Ursache/Nagel: (genau umgekehrt): der Faktor, den wir am wenigsten kontrollieren

             Ursache/Braithwaite: die hervorstechenden Faktoren sind die unbekannten.

             Ursache/David Bohm: die Faktoren, die am variabelsten sind.

             Fraassen: warum geben die verschiedenen Autoren so verschiedene Antworten:

             Ursache/Lösung/N. R. Hanson: es gibt so viele Ursachen von x wie es Beschreibungen von x gibt. ((s) Ursache beschreibungsabhängig, kontext‑abhängig).

             Ursache/R.N.Hanson/Fraassen: ist also interessen‑abhängig. I 125

 

                                                                                                                     Fraassen

 

Ursache/Kausalität/Castaneda: etwas verursachen bedeutet, etwas zur Existenz bringen. Also gerade das Gegenteil von Reduktion.  I 216

                                                                                                                     Frank

 

Ursache/Lewis: A verursacht B gdw. B kontrafaktisch von A abhängt, .d.h. wenn B nicht geschehen wäre, sofern A nicht geschehen wäre. (das ist die heutige, vereinfachte Version, Originalversion: s.u.).

             Vs: so sind kontrafaktische Wahrheiten zunächst nicht klarer als kausale. Lösung: Theorie der

             KoKo/Lewis: danach erhalten wir: A verursacht B gdw. eine MöWe, in der weder A noch B geschieht, der WiWe ähnlicher ist, als jede MöWe, in der zwar A aber nicht B geschieht. (s.o. 3.3).

             Problem: Ähnlichkeit: wenn Ähnlichkeit zwischen MöWe allein eine Frage von NG und lokalen Ereignissen ist, dann sind kausale Tatsachen wie gewünscht auf NG und lokale Tatsachen reduziert. Die KoKo sind nur eine praktische Weise, die relevanten Tatsachen herauszugreifen. Schw I 130

 

                                                                                                                     W. Schwarz

 

Ursache/Ryle: Ursachen sind immer Ereignisse. Bsp Eine Veranlagung ist kein Ereignis und kann daher keine Ursache sein. I 111

                                                                                                                     Ryle

 

Ursache/Fehlschluss der gemeinsamen Ursache: Bsp Das Fallen des Barometers ist nicht die Ursache des steigenden Hochwassers. Und das Fallen des Hochwassers nicht die Ursache für das Ansteigen des Barometers. ((s) d.h. die gemeinsame Ursache wäre die richtige Erklärung!)  Sal I 212

 

                                                                                                                     W. Salmon

 

Ursache/Kausalität/INUS‑These/Mackie/Schurz: (Mackie 1975)

Def hinreichend/Mackie: Ax heißt (nomologisch) hinreichende Bedingung für Bx, gdw. (x)(Ax > Bx) ein wahrer gesetzesartiger Satz ist. I 121

             Def Ursache/INUS/Mackie: ist ein notwendiger aber nicht (unbedingt) hinreichender konjunktiver Teil einer hinreichenden aber nicht (unbedingt) notwendigen Bedingung für die Wirkung.

             INUS: insufficient but necessary part of an unnecressary but sufficient condition).

             Kausalbeziehung/Mackie: zu ihrer Charakterisierung ist INUS allein allerdings och nicht hinreichend. I 122

                                                                                                                     Schurz

 

Ursache/Mill: "Inbegriff aller Bedingungen,  positiver und negativer zusammengenommen, die Gesamtheit der Eventualitäten jeder Art, bei deren Verwirklichung das Consequens unvermeidlich erfolgt".

             StrawsonVsMill: wir haben keine Aussicht und auch gar kein Interesse, all das zu erforschen. IV 170

                                                                                                                     Strawson

 

Ursache/Strawson: es gibt sehr wohl allgemeine Ursachen, Ursachentypen sozusagen: Bsp Malaria, Krebs.

             Warum sollten wir nicht sagen, dass "Ursache" eine Beziehung benennt, die in der Natur in verschiedenen Seinsweisen vorkommt? IV 175

                                                                                                                     Strawson

 

Ursache/Vernunft/Kant: zweite Analogie der Erfahrung (A,189): alles, was geschieht, setzt etwas voraus, worauf es nach einer Regel folgt.  I 46

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

Ursache/Stuhlmann-Laeisz: a ist in U = <K,i,R,S,V> eine Ursache für b genau dann, wenn

             (i) a wahr ist in U und

             (ii) es eine Ähnlichkeitsklasse w aus S(i) gibt derart, dass für alle Welten j aus w gilt: a > b ist wahr in U[i/j].

             Die entsprechenden Welten dürfen sich nur ceteris paribus unterscheiden. I 48

             hinreichend/notwendig/Ursache/Stuhlmann-Laeisz: hinreichende Ursache: a > b.

             Schreibweise: notwendige (alleinige) Ursache: a > b! (Ergänzung zur Bestimmung der hinr. U.).

             notwendige Ursache: es muss also eine Ähnlichkeitsklasse w aus S(i) geben derart, dass für alle Welten j aus K gilt: a bik b ist wahr in U[i/j].

             Diese Symmetrie ist intuitiv falsch: die Ursache darf nicht umkehrbar sein! Sie ist zeitlich früher! Das auszudrücken ist für die Modallogik ohne zeitliche Komponente aber nicht möglich.

 

                                                                                                                     Stuhlmann-Laeisz

 

Ursache/Kant/Vaihinger: subjektiv. I 76

                                                                                                                     Vaihinger

 

Ursache/Stegmüller: die Gesamtheit der Antecedensbedingungen einer  adäquaten kausalen Erklärung für ein Ereignis.  II 40

                                                                                                                     Vollmer

 

Ursache/Wittgenstein: wenn "Ursache" eine apriorische Kategorie wäre, könnte man kausale Sätze aussprechen. Die Ursache ist jedoch stets etwas Hypothetisches und in diesem Sinne gibt es keine kausalen Sätze. II 99

                                                                                                                     Wittgenstein

 

Ursache/Wittgenstein: Ursache/Wittgenstein: man kann nicht sagen, dieses Wetter werde durch Tiefdruck verursacht , denn die Aussage, hier herrsche Tiefdruck, ist ja nichts anderes, als das wir dieses Wetter hier haben! II 102

                                                                                                                     Wittgenstein

 

Ursache/Fehlschluss/Zoglauer: es ist falsch, von der Wirkung auf eine bestimmte Ursache zu schließen.  I 60

                                                                                                                     Zoglauer

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Urteil/Kant/Aristoteles/Bubner: nicht wie Zeichen in direkter Relation zu einer bestimmten Weltgegebenheit, sondern sie legen etwas dar, oder kennzeichnen etwas als etwas.

             Sie entwerfen eine gewisse Hinsicht auf die Welt, die von anderen Hinsichten zu unterscheiden ist.

      Das Urteil behauptet, dass die Dinge sich so verhalten, wie die Verknüpfung zweier Satzelemente sie darstellt.

      So lässt sich aber nur Getrenntes zusammenfassen!

             Die Einheit entspringt damit einer eigens vollzogenen Verknüpfung. Sie wird im Urteil hergestellt und ist damit keine Gegebenheit der Welt.

      So erklärt sich auch die Möglichkeit der Falschheit eines an sich richtig gebildeten Satzes. I 96

 

                                                                                                                     Bubner

 

Urteil/Kant: heißt dann die besondere Vorstellung, deren Gehalt das angebbare Verhältnis anderer Vorstellungen ist, die ihrerseits einen Gehalt haben, der nicht aus der formalen Verbindung allein hervorgeht.

             I 101

             Das Urteil ist also die mittelbare Erkenntnis eines Gegenstands, die Vorstellung einer Vorstellung desselben!

      Entspränge nun der Gehalt immer wieder der Verbindung neuer Vorstellungen, ergäbe sich ein Regreß im Urteilen.

             Lösung: das Verhältnis der Vorstellungen muss selber Gegenstand einer Vorstellung werden. I 101

                                                                                                                     Bubner

 

Urteil/Dummett: "Wir haben uns stets dagegen gewandt, die Behauptung als Ausdruck eines inneren Urteilsakt aufzufassen,. Vielmehr ist das Urteil die Verinnerlichung des äußeren Akts des Behauptens!". I 234

                                                                                                                     Brandom

 

Urteil: ist nach Freges Kennzeichnung  ein "Fortschreiten von einem Gedanken zu seinem

Wahrheitswert." I 127

                                                                                                                     Dummett

 

"all‑things‑considered"‑Urteil nur für ein allwissendes Wesen ist ein "all‑things‑considered"‑

Urteil das Äquivalent einer Intention. Für jeden weniger als allwissenden ist auch dieses (Abwägen

aller ihm bekannten Gründe) noch ein prima‑facie‑Urteil. II 116

                                                                                                                     Davidson

 

Ästhetische Urteile/Greenberg: sind in der unmittelbaren Erfahrung von KU gegeben und enthalten.

Sie werden nicht durch nachträgliche Reflexion gedanklich erreicht. Ob einem ein KW gefällt oder nicht kann man sich nicht aussuchen, wie man sich nicht aussuchen kann, ob Zucker süß schmeckt oder Zitronen sauer.

              Rationale Schlussfolgerungen kann man sich genauso wenig aussuchen wie ästhetische.

Und so wären ästhetische Urteile, selbst wenn sie auf rationalem Wege zustande kämen, immer noch nicht dem Willen unterworfen. I 378

                                                                                                                     Greenberg

 

Urteil/Behauptung: viele Autoren: „etwas, das entweder wahr oder falsch sein muss“.

             GroverVs: Problem: wenn man nun sagt, dass etwas weder wahr noch falsch ist, muss man dann folgern, dass es kein Urteil ist? Das ist unerwünscht.  II 193

                                                                                                                     Grover

 

Urteil/Falschheit/Russell: jedes Urteil ist eine Relation des Geists zu verschiedenen Objekten, wobei eins der Objekte wiederum eine Relation ist.

Pointe: das erklärt auch den Unterschied zur Wahrnehmung. I 12

                                                                                                                     Horwich

 

Ästhetische Urteile/Wittgenstein:  "verkleidete Imperative".

             Lüdeking: In der Tat pragmatische Funktion, aber in bestimmten Kontexten wie Zitaten, Fragen usw. verlieren die Begriffe ja nicht ihre Bedeutung!

             Ästhetische Urteile in Bezug auf Sprechakte zu formulieren, führt also nicht weiter. I 153

 

                                                                                                                     Lüdeking

 

Ästhetische Urteile/Wittgenstein: Begründungen für  ästhetische Urteile sind nach Wittgenstein weder Gründe noch Ursachen, sondern weitere Urteile.

(Kant): Ästhetische Urteile sind wesentlich normative Urteile, die unsere Zustimmung zwar fordern, aber nicht erzwingen können. Sie sind aber nichtsdestoweniger Urteile, so wie Befehle, die nicht befolgt werden dennoch Befehle sind.

                                                                                                        Lüdeking

 

Urteil/Johnson: (wie  Mill): bezieht zwei Objekte der Gedanken aufeinander, aber nicht die Gedanken selbst.  I 119

                                                                                                        Prior

 

 Urteil: eine Klassifikation, die über unmittelbar gegebenes hinausgeht. Putnam: Die Frage aber,

ob die Empfindungen von etwas Rotem zu verschiedenen Zeiten untereinander »ähnlich« sind

(noumenal) ist keine sinnvolle Frage. Sie sind ähnlich für mich.  V 92

                                                                                                                     Putnam

 

Urteil/Wittgenstein: Satz und Urteil sind dasselbe, ausser dass der Satz "Typus" ist, während das Urteil Einzelfall ist, wie die Vielzahl der Kopien eines Plans oder einer Fotografie. II 46

 

                                                                                                                     Wittgenstein

 

Urteil/Begriff/Zoglauer: zwei Begriffe können in folgenden Beziehungen zueinander stehen:

             1. Identität (Umfangsgleichheit)

             2. Inklusion: einer ist im anderen enthalten Bsp "Mensch" ist im Begriff "Sterblicher" enthalten.

             3. Verschiedenheit: die Begriffe sind elementfremd. Bsp "Kein Vogel ist ein Säugetier"

             4. Gemeinsamkeit: die Mengen können sich überlappen, ohne dass die eine in der anderen enthalten ist. Bsp "Einige Blumen sind rot". (Es gibt aber rote Dinge, die keine Blumen sind und Blumen, die nicht rot sind).  I 88

                                                                                                                     Zoglauer

 

Urteil/Zoglauer: werden nach Qualität: (bejahend/verneinend) und nach Quantität unterschieden:

             Quantität:

             a) allgemeine (universelle) Urteile: Alle S sind P

             SaP.

             b) besondere (partikuläre) Urteile: Einige S sind P

             SiP

             c) einzelne (singuläre) Urteile: ein S

 ist P.

             Urteil/Kant: führte eine weitere Qualität ein: unendliche (limitative) Urteile: S ist nicht‑P. Bsp "Otto ist unschuldig".  I 89

                                                                                                                     Zoglauer

 

Urteile/Mittelalter/Quantität/Qualität/Zoglauer:

                  Qualität

               positiv     negativ  

 

       universell A         E

 Quantität

      partikulär   I          O

 

              "affirmo"    "nego"

 

I 89/90

Urteil/Mittelalter/Zoglauer:

             SaP: Alle S sind P.

             SeP: Kein S ist P.

             SiP: einige S sind P.

             SoP: Einige S sind nicht P.

             Merkregel: "Das A bejahet allgemein,

             Das E, das sagt zu allem Nein

             Das I sagt ja, doch nicht zu allem

             so lässt auch A das Nein erschallen". I 90

             Urteilslehre/Mittelalter/Zoglauer: Regeln:

             1. ~SaP = SoP

             2. ~SeP = SiP

 

             logisches Quadrat der Gegensätze:

             SaP    konträr     Sep

             SiP    subkonträr  SoP

             Diagonalen: kontradiktorisch.

             Subalternation: SeP > SoP      Bsp Alle Katzen sind Tiere > Einige Katzen sind Tiere.  I 91

 

                                                                                                                     Zoglauer

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Urteilsfunktion/Quine: ein zusammengesetzter Satz ist eine Urteilsfunktion seiner Teile, wenn ein Urteil über ihn für jede Zuordnung von Urteilen zu seinen Teilen bestimmt ist.

Bsp Negation: ist zugleich eine UFu und eine WaFu.

Zusammensetzung: das Urteil über sie ist Zustimmung, Enthaltung, Ablehnung. Je nachdem, ob das Urteil über dem Teilsatz A,Z oder E ist.

V 112

Konjunktion: ist dagegen eine WaFu, die keine richtige UFu abgibt. Ihre Urteilstafel ist unvollständig:

 

             q: Z       E           A

p:             Z        E           A

                E        ?           A

                A        A           A      V 111f

                                                                                                                     Quine

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Urteilsstrich/Frege/Hoyningen-Huene: Zeichen für Beweisbarkeit, ähnlich dem Zeichen für Behauptbarkeit. HH I 262

                                                                                                        Hoyningen-Huene

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Urübersetzung/Ur‑Übersetzung/Terminologie/Quine/Spohn:  = radikale Interpretation (RI).  XII 62

 

                                                                                                                     Quine

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Urzeichen/Wittgenstein/Schulte: um ihren Bezug zu erkennen, müssen wir anhand von Beispielsätzen zu erkennen, worauf sich die Zeichen beziehen. W VI 72

                                                                                                                     Schulte

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Utilitarismus/Stegmüller: berücksichtigt ausschließlich die Folgen der Handlungen. (>Nagel: "Konsequentialismus").

             These die Menschen lassen sich von nichtmoralischen Werturteilen und Präferenzen leiten. "Das ist für mich gut". Das wird nicht beurteilt, sondern als gegeben hingenommen.

             Wert: der sittliche Wert einer Handlung hängt dann davon ab, ob positive oder negative Folgen überwiegen.

             IV 201

             Und zwar nicht für den Einzelnen, sondern für die Gemeinschaft aller Betroffenen.

             Nützlichkeitsprinzip/Stegmüller: kann als einzige moralische Grundnorm des Utilitarismus formuliert werden. Wähle immer die Alternative, die ein Maximum an Nutzen und ein Minimum an Schaden für alle Betroffenen ergibt.

             StegmüllerVsUtilitarismus: Irreführend: " das größtmögliche Glück für die größte mögliche Zahl": hier ist unnötigerweise ein Hedonismus eingebaut mit der impliziten Definition von Glück als Übergewicht von Lust über Schmerz.  IV 200

                                                                                                                     Stegmüller

 

Regel‑Utilitarismus: indirekter als der U.: zwei Stufen: (Austin):

             1. Maßstab unserer Regeln soll die Nützlichkeit sein

             2. Maßstab unserer Handlungen seien die Regeln.

             Stellt die Regeln weit stärker in den Vordergrund und greift auf Nützlichkeit nur zur Rechtfertigung der Regeln zurück.

             Diese Regeln brauchen nicht starr zu explizit zu sein.

             VsRegel‑Utilitarismus: alle Probleme des Utilitarismus kehren auf einer höheren Abstraktionsstufe wieder.  IV 210

                                                                                                                     Stegmüller

 

 

 

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